Schluss mit Hüftgold: Das Smartphone als Personal Trainer
Sport ist noch immer das beste Mittel, um überflüssige Pfunde loszuwerden oder sich einfach fit zu halten. Und Smartphones machen das Sporttreiben so einfach wie noch nie: Dank diverser Apps, die als Personal Trainer fungieren. Wir haben uns Runtastic Laufen & Fitness, Endomondo Sports Tracker und Nike+ Running – jeweils für Android und iOS erhältlich – genauer angesehen.
Zwischen Datensicherheit und Kalorienzähler: Das erwarten wir
Funktional erwarten wir von den Sport-Apps, dass sie die GPS-Funktion des Smartphones nutzen, um die zurückgelegte Strecke und die Geschwindigkeit zu messen. Die Strecke wird idealerweise aufgezeichnet, sodass wir im Nachhinein etwaige Anstiege erkennen, die zur Tempodrosselung führten, oder andere Streckenparameter, die unseren Lauf irgendwie beeinflusst haben. Damit wir als Sport-Einsteiger richtig trainieren, möchten wir Anleitungen haben. Videos wären perfekt und textliche Anleitungen auch hilfreich. Verschiedene Nutzer haben unterschiedliche Ansprüche. Deshalb wünschen wir uns einen auf unsere Ziele zugeschnittenen Trainingsplan: Tester A möchte etwas Hüftgold loswerden, Tester B seine Ausdauer optimieren. Es wäre ideal, wenn die App in der Lage wäre, nicht nur das passende Training für diese Bedürfnisse anzuleiten, sondern auch, wenn sie auf den passenden Pulsbereich und die Herzfrequenz achtet. Zu guter Letzt möchten wir in Analysen Fortschritte betrachten, Zusammenfassungen sehen und gegebenenfalls unseren Trainingsplan anhand der Daten optimieren. Die dabei zu übertragenden Daten werden idealerweise verschlüsselt. Sicher möchten wir uns auch in Hinsicht des Datenschutzes der Sportapps fühlen.
Runtastic Laufen & Fitness im Test
Runtastic hat sich zu den beliebtesten Sportapps gemausert – bestimmt haben Sie die App schon mal gesehen, auch wenn Sie sie nicht nutzen: Anwender der App teilen ihre Sporterfolge gerne mal bei Facebook. Die kostenfreie App für iOS ab Version 7.0 beziehungsweise Android (die benötigte Version ist abhängig vom Gerät) schneidet in beiden App-Stores sehr gut ab. Der Entwickler runtastic beschreibt seine App als sinnvoll für Anfänger und Profis. Wir sind gespannt und gestatten der App beim Download folgende Berechtigungen: Zugriff auf Geräte- & App-Verlauf, auf die Identität, auf den Standort, auf Fotos/ Medien/ Dateien, auf Kamera/ Mikrofon sowie auf Geräte-ID & Anrufinformationen. Weiter darf die App beim Start ausgeführt werden, Daten aus dem Internet abrufen, eine Lizenzprüfung durchführen, Netzwerkverbindungen abrufen, den Ruhezustand deaktivieren, Konten auf dem Gerät verwenden, die Audio-Einstellungen ändern, die Servicekonfiguration lesen, Pairing mit Bluetooth-Geräten durchführen, auf alle Netzwerke zugreifen, den Vibrationsalarm steuern und auf die Bluetooth-Einstellungen zugreifen.
Beim Starten der App sehen wir etwas Eigenlob von runtastic an die gleichnamige App und Community, anschließend werden wir auf einer kleinen Tour durch die App-Funktionen geführt. Am Ende der Tour haben wir die Möglichkeit, uns via Google Plus, Facebook oder ohne soziale Netzwerke zu registrieren, uns später daran zu erinnern oder uns einzuloggen. Wir registrieren uns manuell. Dafür geben wir Namen und Vornamen, Geschlecht, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum sowie ein Passwort ein. Es folgt die Eingabe weiterer Daten: Land, Körpergröße und Gewicht. Wir sehen nun einen Kalender sowie eine Karte; unterhalb des Kalenders sind Distanz, Dauer und Kalorien in einer Monatszusammenfassung angegeben. Wir geben eine Aktivität manuell ein, die nun in den Kalender übertragen wird und die wir in den sozialen Netzwerken, per E-Mail oder Bluetooth teilen können. Von dieser manuell eingegebenen Aktivität sehen wir die Durchschnittsgeschwindigkeit, die maximale Geschwindigkeit, Aufwärts- und Abwärtsmeter und die Startzeit. Möchten wir auch die maximalen Höhenmeter und unseren Flüssigkeitsbedarf sehen, ist die Pro-Version nötig.
Wir wechseln im Menü von „Verlauf“ auf „Aktivität“ – Zeit, etwas Sport zu treiben! Dabei sehen wir unseren Startpunkt in einer Karte von Google Maps und können uns Workout-Musik herunterladen. Dafür ist die App Runtastic Music notwendig, die ebenfalls kostenfrei heruntergeladen werden kann. Alternativ können wir auf bereits installierte Apps zurückgreifen und unsere eigene Musikbibliothek streamen. In englischer Sprache werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass wir eine Aktivität gestartet haben. Die Karte können wir als „Standard“, „Satellit“ oder „Untergrund“ öffnen. Wir haben die Möglichkeit, ein Foto unserer Aktivitäten aufzunehmen und dieses zu teilen. Stoppen wir die Aktivität, kommen wir zu einer Maske, auf der wir mit Smileys unsere Stimmung und den Untergrund sowie ein Foto hinzufügen können. Erneut kommen wir in den Menüpunkt „Verlauf“ und sehen unsere Aktivität im Kalender ergänzt. Unter „Trainingsziele“ können Sie weitere Trainingspläne erhalten, etwa zur Bikinifigur oder für einen Halbmarathon. Ihnen werden Zeitplan und Ziel sowie der Autor des Trainingsplans, i. a. R. professionelle Sportler, vorgestellt. Anschließend werden Ihnen die Preise der Trainingspläne angezeigt und Sie können ein Datum auswählen, an dem Sie starten möchten. Der 16-wöchige Kurs zum Halbmarathon in einer Stunde, 40 Minuten mit fünf Trainings pro Woche kostet beispielsweise 23,99 €; GOLD-Mitglieder zahlen 11,99 €. Für ein Kursangebot, das sich über 16 Wochen streckt, erscheint uns der Preis fair.
Wir lernen die Funktion Story Running kennen: Wir sind Zuschauer und Hauptakteur zugleich und als Basis dient ein Intervalltraining. Mit professionellen Sounds und Sprechern wird geworben – das klingt wirklich interessant! Die einzelnen Storys können Sie für 0,99 € kaufen; 30 bis knapp 40 Minuten Unterhaltung beim Workout bietet Ihnen jede Story. Im Menüpunkt „Mehr Runtastic Apps“ sehen wir, welche ergänzenden Apps wir uns installieren können, und der letzte Menüpunkt führt uns direkt in den runtastic-Shop, der mit 128 Bit RC4-verschlüsselt ist und ECDHE_RSA für den Schlüsseltausch verwendet.
Diverse Funktionen sind ausschließlich in der Pro-Variante erhältlich, die unter iOS 4,99 € und unter Android 2,99 € kostet. Dazu gehören:
- Sprachcoach: Sie erhalten Informationen über Ihre Aktivität über Sprachausgabe
- Powersong: Sie können einen persönlichen Powersong einstellen.
- Erweiterte Verlaufsstatistiken: Sie sehen verbrannte Kalorien, die Höhenmeter und weitere Infos in der erweiterten Monatsstatistik.
- Intervalltraining & Coaching: Das Intervalltraining schützt Sie vor Überanstrengung, soll aber gleichzeitig motivieren.
- Dauer- & Distanzziele: Setzen Sie sich konkrete Ziele, etwa einen bestimmten Streckenabschnitt innerhalb einer bestimmten Zeit.
- Keine Werbung: Die Pro-Variante ist werbefrei.
- Routen: Sie können Lieblingsrouten finden, erstellen und speichern.
- Auto-Pause: Manchmal muss man sein Training einfach unterbrechen – mit dieser Funktion pausiert die App automatisch, wenn Sie an einer roten Ampel warten oder sich den Schuh zubinden müssen.
- Runtastic Earth View: Dank dieser Funktion analysieren Sie Ihre Aktivitäten aus der Vogelperspektive.
- Herzfrequenzmessung: Dafür ist weiteres Zubehör vonnöten; so braucht es einen Sender, der Ihre Herzfrequenz an den Empfänger, Ihr Smartphone, überträgt.
- Erweiterte Zwischenzeittabelle: So analysieren Sie Teilstrecken.
- Verlauf filtern: Suchen und finden Sie bestimmte Infos in Ihrem Verlauf.
- Farbige Streckenabschnitte: So soll die Trainingsanalyse einfacher werden.
- Flüssigkeitsbedarf: Eine tolle Funktion, die anzeigt, wie viel Flüssigkeit nach einer Aktivität getankt werden sollte.
- Verbindung mit Smartwatch: Ihre Smartwatch fungiert als Pulsmesser.
- Workout mit Ziel-Pace: Setzen Sie sich neue Laufziele.
- Fordere dich heraus: Mit dieser Funktion messen Sie Ihre heutigen Aktivitäten gegen Ihre vergangenen.
- Workout mit Kalorienziel: Setzen Sie sich Kalorienziele.
In den Einstellungen können wir unser Benutzerprofil oder Einheiten wie km ändern. Weiter können wir Aktivitätseinstellungen tätigen, wie den Sprachcoach, den wir nun auch mal hören können. Eine Frauenstimme rattert in englischer Sprache relativ mechanisch und damit offen gesagt nicht sehr motivierend Einheiten herunter. Ob dieser Sprachcoach wirklich hilfreich ist, gehört wohl zu den subjektiven Eindrücken. In „Verbindungen“ können wir Accounts (Social Media und Partnernetzwerke) oder externe Geräte wie die Smartwatch verbinden. Unter „Mehr“ haben wir die Möglichkeit, uns erneut weitere Runtastic-Apps anzuschauen oder in den Menüpunkt „Runtastic“ zu wechseln. Dort sehen wir den Punkt „Fitness-Videos“ – das haben wir noch vermisst in den Funktionen. Optional werden wir über unseren Browser auf YouTube geführt oder Runtastic öffnet die YouTube-App und wir befinden uns direkt auf dem Fitness-Kanal. Wieder in der App angelangt, können wir Freunde einladen, Promotioncodes eingeben, Benachrichtigungen aktivieren/ deaktivieren, uns an den Support wenden (dafür werden wir wieder an eine verschlüsselte Website weitergeleitet), können uns Open-Source-Lizenzen ansehen oder mehr über Runtastic erfahren.
Zur vollen Funktionalität gehört auch das Online-Portal. Nach dem Einloggen auf runtastic.com sehen wir unsere Aktivitäten und einen Newsfeed von Freunden, von Aktivitäten anderer Nutzer, die wir sogar live mitverfolgen können – so beobachten wir kurzzeitig einen völlig fremden Menschen beim Joggen – oder wir sehen uns Bilder an. Wie schon in der App können wir uns unsere Aktivitäten auch online ansehen, können verschiedene Statistiken aufrufen, Freunde beobachten, Leute in der Nähe finden und Leute aufrufen, die wir vielleicht kennen. Unter „Routen“ entdecken wir, was in der App nur in der Pro-Version aufrufbar ist: Routen in unserer Nähe, die wir vielleicht auch mal ablaufen möchten. Wir können Routen erstellen, wobei runtastic.com auf unseren Standort zugreifen möchte. Routen können wir manuell erstellen, als Aktivitäten oder Dateien (.gpx und .tcx) hochladen. Erstellte Routen können mit zahlreichen Details versehen und öffentlich geteilt, außerdem von anderen beurteilt werden. Routen lassen sich zudem im .gpx, .tcx oder .kml herunterladen. Diverse Specials wie ein Blog, Gutscheine oder Trainingspläne ergänzen das Online-Angebot von Runtastic.
Aus der App heraus können wir weder auf die Nutzungsbedingungen noch auf die Datenschutzrichtlinien zugreifen. Diese finden wir allerdings online sehr schnell. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen lernen wir zunächst die Motivation der Entwickler kennen, die uns gleich erklärt, weshalb wir eben völlig Fremden beim Workout zusehen konnten: „Die runtastic GmbH, im Folgenden kurz als Runtastic bezeichnet, betreibt ein interaktives Online- und Mobile-Angebot mit dem Ziel sport- und gesundheitsbewusste Personen, und jene die es noch werden möchten, zu vernetzen und für diese neue Möglichkeiten zu schaffen.“ Vernetzung und Sicherheit unter einen Hut zu bekommen, ist eine Gratwanderung. Noch befindet sich das Online-Angebot in der Beta-Phase; Runtastic erklärt, dass der volle Funktionsumfang noch nicht bereitsteht und dass es gelegentlich zu Problemen und Fehlern kommen kann. Die konnten wir bislang in unserem Test nicht bemerken – von der Funktionalität sind wir begeistert! Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass es Runtastic um Ihre Gesundheit geht, dass die App aber keinesfalls als Arztersatz dienen kann. Gerade im Sport sei ärztliche Kontrolle wichtig, lesen wir, und so müssen Sie als Nutzer bestätigen, selbst für Ihre Gesundheit verantwortlich zu sein.
Wir erfahren, dass wir uns mit der Registrierung bei Runtastic mit den AGB einverstanden erklären – schön eindeutig formuliert; vergangene Tests zeigten immer wieder, dass nicht klar ist, wie Einverständnisse gegeben werden. Dass wir mit Eingabe unserer E-Mail-Adresse während der Registrierung auch zustimmen, einen Newsletter zu erhalten, finden wir weniger schön, allerdings erfahren wir aus den AGB, dass wir am Ende jedes Newsletters einen Abmeldelink nutzen können. Wir erfahren mehr über die Basis- und GOLD-Mitgliedschaft, letztere wird Ihnen hier genauer erklärt, und wir erfahren, dass Minderjährige nur mit der Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten, die an zu senden ist, mitmachen dürfen. Weiter erfahren wir, dass Klarnamenzwang besteht – eine Registrierung mit Fantasienamen oder Pseudonymen darf nicht stattfinden. Loggen Sie sich also über Facebook oder Google Plus ein, ohne dort Ihren Klarnamen zu verwenden, müssen Sie diesen entweder für Runtastic in den Einstellungen ändern oder damit leben, gerade gegen die AGB zu verstoßen. Wir können kaum glauben, dass Runtastic die erste App in unserer großen Testreihe ist, bei der wir Informationen zum Widerruf finden: Binnen sieben Werktagen (der Samstag zählt nicht als solcher) können Sie ohne Angabe von Gründen in Textform zurücktreten. Innerhalb von 30 Tagen müssen alle Erstattungen erfüllt sein; Fristbeginn ist für Sie das Absenden des Widerrufs, für die runtastic GmbH der Empfang des Widerrufs. Ihre Widerrufserklärung richten Sie postalisch an die runtastic GmbH, Pluskaufstraße 7 in 4061 Pasching, Österreich, per Fax an +43 7229 23327 oder per E-Mail an .
Beenden können Sie Ihre Aktivitäten mit Runtastic ganz einfach unter Ihren Kontoeinstellungen („Mein Profil“). Aus wichtigen Gründen, etwa dem Verstoß gegen diese AGB, ist runtastic berechtigt, Sie aus dem Netzwerk auszuschließen. Möchten Sie Ihre kompletten personenbezogenen Daten gelöscht wissen, mailen Sie die Bitte um endgültige Löschung an die Adresse . Für verlorene oder beschädigte Daten, etwa Ihren Runtastic-Aktivitäten, übernimmt der Entwickler keine Haftung. Mit Annahme der AGB erklären Sie sich einverstanden, dass die automatische Auswertung Ihres Nutzungsverhaltens zu zugeschnittenen Werbeangeboten führt. Runtastic speichert Inhalte und gibt diese an Dritte weiter, um „gesetzliche Bestimmungen oder richterliche oder behördliche Anordnungen zu erfüllen; die Einhaltung dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu gewährleisten; auf die Geltendmachung einer Rechtsverletzung durch Dritte zu reagieren; oder die Rechte, das Eigentum oder die persönliche Sicherheit von Runtastic, seinen Nutzern oder der Öffentlichkeit zu wahren.“ Weiter lesen wir: „Der Nutzer räumt Runtastic an allen von ihm generierten, übermittelten, gespeicherten und veröffentlichten Inhalten ein unwiderrufliches, unentgeltliches, nicht ausschließliches, aber uneingeschränktes Nutzungsrecht ein.“ Heißt: All Ihre Inhalte können von runtastic oder von verbundenen Unternehmen verändert, bearbeitet und verwendet werden. Sie räumen runtastic Urheberpersönlichkeitsrechte ein, wenngleich die GmbH sagt, sie „beansprucht keine Inhaberschaft“ an Ihren Inhalten.
Auch die Datenschutzrichtlinien des Österreichers sind schnell auffindbar. Runtastic betont erneut, dass das Netzwerk zum Teil darauf basiert, Inhalte und Informationen, die einzelne User betreffen, mit anderen Nutzern zu teilen. Dazu ergänzt die runtastic GmbH, es sei rechtskonform, persönliche Daten zu sammeln, zu administrieren und zu verwenden, da jeder Nutzer selbst entscheiden kann, welche Infos durch andere User einsehbar sind. Zu dieser Möglichkeit, selbst zu bestimmen, was andere einsehen können, gehört auch die Live Tracking-Funktion, mit deren Hilfe wir vorhin einem Jogger zugesehen haben. Das Aktivieren dieser Funktion sei freiwillig, erklärt runtastic, und wird diese genutzt, „übernimmt der User hierfür selbst die Verantwortung auf eigenes Risiko“. Unter Profil – Einstellungen – Privacy können Sie die Tracking-Funktion aktivieren oder deaktivieren. Runtastic sammelt persönliche Informationen (Vor-, Nachname, Adresse, E-Mail-Adresse, Aktivitätsinformationen wie Länge und Art der Aktivität), „um neue Anwendungen zu entwickeln, sowie um Anwendungen zu verbessern und diese den Bedürfnissen des Users anzupassen“. Ihre Privatsphäreeinstellungen können Sie in Ihrem Profil generalisieren oder aber für jede gestartete Aktivität neu einstellen. Die Punkte „Newsfeed“, „Profildaten“, „Sportaktivitäten“, „Sportstatistiken“, „Karten zu Sportaktivitäten“, „Tracks“, „Veranstaltungen“ und „Fotos“ können Sie einstellen auf: Für alle sichtbar, für eingeloggte User sichtbar, für Freunde von Freunden sichtbar, für Freunde sichtbar oder für niemanden sichtbar.
Sie stimmen mit Ihrer Registrierung ausdrücklich zu, dass individualisierbare Informationen nur dann an Dritte weitergegeben werden, wenn es per Gesetz erforderlich ist oder Sie ausdrücklich zugestimmt haben. Nicht individualisierbare Informationen werden an Werbenetzwerke weitergegeben. Die Verbindung durch das Facebook-Plugin wird angenehm ausführlich erklärt: Facebook hat Kenntnis davon, dass Sie mit Ihrer IP-Adresse die Runtastic-Seite besucht haben. Sie verbinden beide Seiten durch Ihre Aktivitäten, beispielsweise das Nutzen des Like-Buttons. Weiter wird klargestellt: „Runtastic als Provider der Runtastic-Seiten kennt weder den Inhalt der übermittelten Daten noch die Art der Verwendung solcher Daten durch Facebook“. Sie erhalten außerdem den Tipp, dass Sie sich aus Ihrem Facebook-Account ausloggen müssen, wenn Sie nicht wünschen, dass sich die Runtastic-Seite mit Ihrem Facebook-Profil verknüpft. Wir erfahren, dass die Seite auf Cookies und Google Analytics setzt.
Der Funktionsumfang und die Handhabung der Sport-App Runtastic hat uns sehr gefallen. Für Profis macht es sicher mehr Sinn, die Pro-Variante zu wählen, die mit knapp drei beziehungsweise fünf Euro keineswegs überteuert erscheint. Auch die In-App-Käufe erschienen uns preislich fair. Vorsicht ist bei der Benutzung durch Minderjährige geboten: Zum einen müssen Erziehungsberechtigte ihr Einverständnis geben, zum anderen können die In-App-Käufe verführerisch sein. Sportliche Newbies finden in der Gratis-Version der App genügend Material, um sich auszuprobieren – um Routen kennenzulernen, ist das Online-Portal sehr nützlich. Die AGB und Datenschutzerklärung sind eindeutig formuliert. Wir konnten keine Hintertürchen finden. Mit Servern in Österreich, verschlüsselten Websites und einem hohen Maß an Selbstbestimmung können wir Anfängern wie Profis diese App ans Herz legen. Wenn Sie nicht gleich zurechtkommen, nutzen Sie das Support-Angebot: Lesen oder schauen Sie How-To’s und stellen Sie Ihre Fragen.
Zusammenfassung Runtastic Laufen & Fitness
- Widerruf: binnen sieben Werktagen; Rückzahlung nach 30 Werktagen ab Widerrufseingang
- Datenzugriff: Geräte- & App-Verlauf, Identität, Standort, Fotos/ Medien/ Dateien, Kamera/ Mikrofon, Geräte-ID & Anrufinformationen, beim Start ausführen, Daten aus dem Internet abrufen, Lizenzprüfung durchführen, Netzwerkverbindungen abrufen, Ruhezustand deaktivieren, Konten auf dem Gerät verwenden, Audio-Einstellungen ändern, Servicekonfiguration lesen, Pairing mit Bluetooth-Geräten durchführen, auf alle Netzwerke zugreifen, Vibrationsalarm steuern, auf die Bluetooth-Einstellungen zugreifen.
- Entwickler: runtastic GmbH
- Finanzierung: In-App-Käufe, Premium-Variante
- Land: Österreich
- AGB & Datenschutzvereinbarungen: Deutlichkeit und Auffindbarkeit sehr gut, transparent, eindeutig formuliert
- Weitergabe persönlicher Daten: nur nach ausdrücklicher Einwilligung
- Aufklärung über Konditionen: eindeutig
- Individuelle Bestimmung des Datenzugriffs: nein
- Altersbeschränkung: in den AGB erwähnt
- Verbindungen soziale Medien: ja
- Speicherung persönlicher Daten: ja, auf Servern in Europa
- Anleitungen, Foren, Support: How-to-Videos & -Texte, Fragen stellen im Forenformat
- vorhandene Funktionen: Echtzeitaufzeichnung von Workouts via GPS, Trainingstagebuch und Statistiken, verschiedene Dashboard-Konfigurationen und Grafiken, LIVE-Tracking, Darstellung von zurückgelegten Strecken und der aktuellen Position mit Google Maps, Routenerstellung und finden von Routen, verschiedene Trainingsmodelle
- optionale Kauffunktionen: Storys, Anleitungen, Sprachcoach, Powersong, erweiterte Verlaufsstatistiken, Intervalltraining & Coaching, Dauer- & Distanzziele, keine Werbung, Routen (in der Gratis-Variante online abrufbar), Auto-Pause, Runtastic Earth View, Herzfrequenzmessung, erweiterte Zwischenzeittabelle, Verlauf filtern, farbige Streckenabschnitte, Flüssigkeitsbedarf, Verbindung mit Smartwatch, Workout mit Ziel-Pace, fordere dich heraus, Workout mit Kalorienziel
- CPU: geringe Auslastung
- Kosten: kostenfrei
- sinnvoll in der Gratisversion: ja, Profis sollten ggf. upgraden
Endomondo Sports Tracker im Test
Auch die Endomondo Sports Tracker-App kommt in den App-Stores gut an. Die Gratis-App nutzen Sie ab iOS-Version 7.0; die Mindest-Android-Version ist wieder abhängig vom verwendeten Gerät. Optimiert wurde die App für Smartphones, Sie können sie aber auch auf Ihrem Tablet verwenden. Um die App nutzen zu können, geben wir ihr Zugriff auf unsere Identität (inklusive Konten hinzufügen und entfernen), auf Kontakte/ Kalender, auf unseren ungefähren und genauen Standort, aufs Telefon, auf Fotos/ Medien/ Dateien sowie auf die Geräte-ID & Anrufinformationen. Daneben möchte die App Daten aus dem Internet abrufen, Konten erstellen und Passwörter festlegen, simulierte Standortquellen für Testzwecke nutzen, Netzwerkverbindungen abrufen, den Ruhezustand deaktivieren, die Servicekonfiguration lesen, die Synchronisierung aktivieren oder deaktivieren, die Statusleiste ein-/ ausblenden, Pairing mit Bluetooth-Geräten durchführen, Zugriff auf alle Netzwerke haben, die Synchronisierungseinstellungen lesen, den Vibrationsalarm steuern und auf Bluetooth-Einstellungen zugreifen.
Der Entwickler Endomondo.com zählt 25 Millionen Nutzer in seiner Gemeinschaft, erfahren wir in der App-Beschreibung. Nach erstmaligem Öffnen der App bekommen wir auch hier eine kleine Funktionstour und können uns einloggen oder registrieren. Dies ist übersichtlicher als bei Runtastic: Wieder können wir Facebook oder Google Plus zum Login nutzen oder uns per E-Mail registrieren. Darunter können wir das Häkchen aus „Sende mir Endomondo-News“ entfernen, wenn wir den Newsletter nicht wünschen, und uns mit den Nutzungsbedingungen sowie der Datenschutzerklärung auseinandersetzen. Wieder wählen wir den Weg der E-Mail-Registrierung, und wieder geben wir Name, E-Mail, Passwort und Geschlecht ein. Die Ansicht nach unserer Registrierung kommt uns sehr bekannt vor: Ein Monatskalender zeigt aktuelle Aktivitäten, rechts daneben können wir Nachrichten von Endomondo verfolgen. Ein kleiner Werbebanner ist so unauffällig unter den News platziert, dass wir kaum Notiz davon nehmen. Oben rechts sehen wir, dass wir drei Benachrichtigungen erhalten haben: Wir wurden zu verschiedenen Aktivitäten herausgefordert, und zwar von Airwaves, The Munga und Norway Cup. Ausgehend von den Herausforderern geht es hier wohl um Challanges, an denen jeder User teilnehmen kann.
Daneben erlaubt der Button „Mit Freunden verbinden“ den Zugriff auf Facebook-Freunde sowie aufs Adressbuch, und daneben sehen wir die Einstellungen. Wir können unser Benutzerprofil ändern, dort ein Foto hinzufügen oder weitere Daten ergänzen, die auch gleich erklärt werden. So wird unser Geburtsdatum zur Berechnung des Kalorienverbrauchs benötigt – klingt merkwürdig, allerdings ist es nicht von der Hand zu weisen, dass das Alter mit der körpereigenen Fähigkeit zusammenhängt, Kalorien leichter oder schwerer purzeln zu lassen. Wir können daneben das Abonnement einstellen und zum Premium-User werden, können Geräte-, Trainings- und Audioeinstellungen vornehmen, unseren Account mit anderen verbinden und teilen, Zubehör verwalten, Benachrichtigungen, Infos über den Standort sowie die Privatsphäre einstellen. Im letzten Punkt können wir die Berechtigungen „Jeder“, „Freunde“ sowie „nur ich“ über Geburtstag, Gewicht, Größe, Herzfrequenz, Dauer und Geschwindigkeit, persönliche Rekorde, Statistiken, Kommentare, Peptalks (das Teilen und Zujubeln lassen in sozialen Netzwerken), Playlists und spezielle geplante Workouts bestimmen. In den Einstellungen existiert der Menüpunkt „Über“ – hier erfahren wir die Motivation von Endomondo, die der von Runtastic sehr ähnelt: Menschen verbinden, die gerne sportlich aktiv sind.
Wir befinden uns wieder auf der Startseite und schauen uns im linken Menü genauer um. Der erste Punkt „Upgrade“ führt uns zur Pro-Variante, die monatlich 3,59 € oder jährlich 26,99 € kostet. Eine 30-tägige Probezeit erlaubt es Ihnen, die Funktionen zu testen, bevor Sie überhaupt was zahlen müssen – sehr positiv! In der Pro-Version erhalten Sie einen Trainingsplan, der zusammen mit einem Audiocoach in die Kalenderübersicht übertragen wird, Trainingsstatistiken, Herzfrequenzdaten, wenn Sie über ein kompatibles HF-Messgerät verfügen, Werbefreiheit, Informationen zum Trainingswetter, Intervalltraining, einen Schrittzähler, Sie können den Energiesparmodus nutzen und sich benutzerdefinierte Ziele setzen. Der Menüpunkt „neueste Meldungen“ zeigt Ihnen Neuigkeiten aus dem Entwicklerhause und blendet wieder einen kleinen, unauffälligen Werbebanner ein, der „Verlauf“ zeigt Ihnen bisherige Trainings und Statistiken – letztere nur, wenn Sie upgraden. Dasselbe gilt für den nächsten Menüpunkt, dem „Trainingsplan“. Interessant sind die Fitnesstests: Drei Lauf- und ein Walkingtest stehen zur Auswahl. Dafür müssen Sie Ihr Profil um Ihr Gewicht, Ihr Geburtsdatum und Ihre Größe ergänzen. Sie erhalten Anweisungen, um den Test ordnungsgemäß auszuführen, und können dann starten. Angezeigt werden Ihnen die Dauer, die Distanz, die Geschwindigkeit und Sie können sich via Google Maps Ihre Position beziehungsweise Strecke anzeigen lassen. Innerhalb dieser Möglichkeiten können Sie noch zahlreiche Parameter festlegen, beispielsweise ob Sie wirklich laufen oder viel lieber boxen möchten. Selbst sportliche Exoten wie Schneeschuhwandern finden Sie in dieser Auswahl. Sind Sie Rollstuhlfahrer, nimmt das Programm auch darauf Rücksicht. Wie schon bei Runtastic können Sie aus der App heraus auf Streamingdienste zugreifen, um unterwegs Musik zu hören. Anstelle der in der Aktivität angezeigten Parameter können Sie andere anwählen, etwa die Distanz durch die Hydration ersetzen.
Der Menüpunkt „Wettbewerbe“ zeigt Ihnen verschiedene Challenges an. Es gibt recht sinnhafte Challenges, aber auch welche, die eher lustig erscheinen, etwa der Rotten Egg Award (Faules Ei-Award): Wer verliert im festgelegten Zeitraum, in dem Fall im Monat Juli, die meisten Kalorien? Teilnehmerzahlen, bisher verbrannte Kalorien und weitere statistische Angaben können eingesehen werden, daneben auch die Rangliste und Kommentare zum Wettbewerb. Im Menüpunkt „Strecken“ verwalten wir eigene Strecken und erhalten Vorschläge aus der Nähe. Das funktioniert genauso zuverlässig wie auf der Website von Runtastic – schön, dass wir diese Funktion bei Endomondo auch ohne Premium-Account direkt in der App verwenden können. Wir haben uns eine der vorgeschlagenen Routen herausgepickt und können diese nun zu unseren Favoriten hinzufügen oder der Route folgen. Um einer Route folgen zu können, werden wir erneut gebeten, unser Profil zu aktualisieren. Dafür werden uns Verknüpfungen zu Facebook und Google Plus angeboten; alternativ können wir manuell unser Profilbild, unseren Namen und unser Geschlecht ergänzen. Wir gelangen danach wieder auf Kartenmaterial von Google Maps und sind leicht verwirrt: Wir bewegen uns noch gar nicht, unsere Kartenposition allerdings schon. Um das weiter zu testen, sind wir einfach mal sitzen geblieben, haben uns binnen 1,5 Minuten gar nicht gerührt – und doch werden uns 0,1 km mit einem Verbrauch von 3 kcal angezeigt. Dieses Ergebnis können wir nun via Facebook und Google Plus teilen. Wir können Fotos und Freunde ergänzen, außerdem wird uns empfohlen, mit Schlagwörtern zu taggen.
Im Menüpunkt „Seiten“ merken wir einmal mehr, dass der Versuch einer Übersetzung der App manchmal amüsante Formen annehmen kann: „22368 gemocht von“, heißt es etwa unter der uns vorgestellten Endomondo-Seite. Wir können uns auch über Powerade und Jabra informieren. Der Menüpunkt „Freunde“ ist selbsterklärend, unter „Training“ landen Sie wieder auf einer neuen Aktivität, die Sie wie oben beschrieben an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Wir wechseln auf den Login-Bereich der Website: Endomondo möchte direkt nach dem Einloggen, dass wir uns über unsere sozialen Netzwerke verbinden. Freunde finden funktioniert über Facebook, Gmail, Yahoo oder andere, wir können wieder ein Bild hochladen und unseren Namen vervollständigen, sehen Höhepunkte und eine Auswertung bisheriger Aktivitäten. Die Statistiken der Gratisvariante sehen ganz schön mager aus; wir finden an allen Ecken und Enden den Hinweis auf volle Statistiken in der Pro-Version. Das war bei Runtastic weniger aufdringlich – zudem konnten wir bereits mehr Informationen einsehen. Dass die Mitstreiter-Benchmarks nur in der Pro-Variante zugänglich sind, ist hingegen verständlich. Möchten wir uns Trainingspläne anschauen, werden wir erneut auf die Pro-Version aufmerksam gemacht; unsere Historie und Workouts können wir in einem ausreichenden Maße betrachten, für erweiterte Funktionen ist wieder die Pro-Version fällig.
Unter „Strecken“ können wir uns wieder Strecken in unserer Umgebung anschauen, können auf unsere eigenen zugreifen sowie auf die Strecken von Freunden oder neue erstellen. Enthalten sind jeweils eine Teilen- und Export-Funktion, außerdem kann in der Kartenansicht zwischen Karte und Satellit gewechselt werden. Erstellen wir eine Strecke, ist diese zunächst privat, wir können sie aber auch öffentlich erstellen – diese Funktion ist der Routenerstellung bei Runtastic aufgrund dieser Einstellung überlegen. Wir können einer selbst erstellten Strecke sogar Videos und Fotos hinzufügen. Unter „Events“ finden wir kommende und vergangene sportliche Veranstaltungen in einer Kalenderansicht; klicken wir auf eine, erfahren wir Details. Schade: Wir können zwar nach Sportarten und Ländern filtern, nicht aber nach Regionen innerhalb der Länder. Der Runtastic-Bereich wirkt auf uns attraktiver als der Endomondo-Bereich: Zum einen sind statistische Informationen auch ohne Premium-Account recht umfangreich, zum anderen gefallen Optik und Handhabung einfach besser – die Navigation ist intuitiver, die Optik nicht ganz so trist-grau wie bei Endomondo.
Bei den Geschäfts- und Nutzungsbedingungen, jedoch auch bei der Datenschutzerklärung sorgt Endomondo für eventuelle Sprachbarrieren: Diese sind nur in englischer Sprache abrufbar, aber immerhin gut auffindbar. In den AGB erfahren wir, dass Kinder unter dem 13. Lebensjahr den Service nicht nutzen dürfen und Jugendliche unter dem 18. Lebensjahr das Einverständnis ihres Erziehungsberechtigten benötigen. Die Endomondo ApS stammt aus Dänemark, genauer gesagt aus Kopenhagen. Auch Endomondo haftet nicht für etwaige Fehler, die beim Nutzen der App entstehen können, und auch nicht für mögliche Gesundheitsschäden der Nutzer. Endomondo setzt ebenfalls auf Klarnamenzwang und darauf, von Ihnen erstellte Inhalte inklusive Kommentare, Strecken oder sonstige Äußerungen öffentlich zu verwenden und auch für Marketinginhalte zu nutzen. Sie geben Ihr Einverständnis, dass Endomondo Ihre Userdaten und Ihren Content in Vereinbarung mit dem Gesetz speichert, aufbewahrt und weitergibt. Endomondo arbeitet zeitweise mit Partnern zusammen, um Produkte, Services oder Werbeanzeigen zu erstellen. Gehen Sie auf eines dieser Partnerangebote ein, gelten die AGB und Datenschutzvereinbarungen dieser Partner. Auch bei Endomondo haben wir das Glück, die Widerrufsregelungen in den AGB zu finden: Haben Sie die App in Apples App-Store heruntergeladen, gelten diese Bestimmungen für Sie, haben Sie diese jedoch aus Google Play, finden Sie die Informationen zum Widerruf unter diesem Link. Schön: Etwaige Fragen können an gerichtet werden; diese Adresse finden wir am Ende der AGB.
In der Datenschutzerklärung erfahren wir zunächst, welche Daten erfasst werden: Diese, die während der Registrierung anfallen; falls Sie sich über ein soziales Netzwerk anmelden, können von dort ergänzende Informationen an Endomondo übertragen. Entscheiden Sie sich für kostenpflichtige Angebote, werden auch Ihre Kreditkarten- oder PayPal-Informationen gespeichert. Nutzen Sie Endomondo, erklären Sie sich damit einverstanden, dass der Service von Zeit zu Zeit weitere persönliche Informationen „automatisch oder freiwillig“ sammelt – eine Formulierung, die alles und nichts bedeuten kann. Endomondo wird konkreter: Dies können Informationen aus Ihren sportlichen Aktivitäten sein, aber auch Ihre Standortinformationen sowie Bewegungs- und Performance-Infos, etwa Ihre Zeit, Geschwindigkeit oder Ihre Herzfrequenz. Auch Inhalte, die Sie selbst erstellen, verwendet Endomondo, wie wir bereits aus den AGB wissen. Wenn Sie beispielsweise einen Freund via E-Mail zu Endomondo einladen, versichert der Entwickler, die Daten nur für diesen Zweck zu verwenden.
Wie schon Runtastic setzt Endomondo im Wesentlichen auf Selbstbestimmung: Sie können in Ihren Einstellungen bestimmen, wer welche Informationen (alle, Freunde oder nur Sie) zu sehen bekommt. In den Grundeinstellungen sind alle sensiblen Informationen wie Ihre Kontaktdaten oder auch Ihr Gewicht nur für Sie sichtbar. Das Realtime-Tracking hingegen ist auf öffentlich eingestellt – möchten Sie nicht, dass die ganze Welt Ihre Fitnessaktivitäten sieht, stellen Sie das schnellstmöglich um. Sie können nicht nur aktuelle oder künftige Aktivitäten, sondern auch bereits vergangene in ihrer Sichtbarkeit einschränken oder ausweiten. Möchten Sie Ihren Account löschen, werden die von Ihnen erstellten Inhalte wie Ihre Kommentare in Endomondo oder auf vernetzten Seiten wie Facebook weiterhin sichtbar bleiben. Löschen Sie auch Ihre Inhalte, wird eine Sicherungskopie für drei Monate aufbewahrt. Diese ist allerdings für keinen Dritten einsehbar. Der Däne versichert, dass persönliche Informationen, die Sie als Person identifizieren, nur mit Ihrer Einwilligung an Dritte wie Partnerunternehmen außerhalb des Endomondo-Netzwerkes weitergegeben werden. Um die Services bereitzustellen, ist es nötig, persönliche Informationen zu den Service-Providern von Endomondo zu senden, beispielsweise für die Abrechnung Ihrer Käufe, für Promotions oder für Marktforschungszwecke. Die Datenübertragung erfolgt auf sicherem Wege (der leider nicht weiter erklärt wird) und Dritte verpflichten sich, Ihre Daten ausschließlich für den jeweiligen Zweck zu nutzen und Sie nicht außerhalb dessen zu kontaktieren.
Verzichten Sie auf einen Premium-Account, haben Sie nicht nur funktional, sondern auch datenschutzrechtlich das Nachsehen: Daten wie Ihr Alter, Ihr Geschlecht, ausgeführte Sportarten oder präzise Standortdaten wandern an Endomondos Werbepartner, einschließlich Google. Generell gilt, was wir bereits häufiger lesen mussten: fusioniert Endomondo oder wird das Unternehmen ganz oder teilweise verkauft, wandern Ihre persönlichen Daten an den neuen Besitzer. Um Ihre Daten zu schützen, setzt Endomondo auf verschiedene Sicherheitsmaßnahmen: Die Seite ist beispielsweise 128-bit-verschlüsselt und setzt auf einen Schlüsseltausch via RSA. Zugang zu Ihren Daten wird ausschließlich Mitarbeitern gewährt, die diese auch benötigen, etwa wenn Sie Support beanspruchen. Die Server, die Endomondo betreibt, befinden sich in der EU. Für Fragen rund um den Datenschutz, die AGB oder sonstige Bereiche gibt der Entwickler die E-Mail-Adresse an.
Endomondo Sports Tracker ist genauso leicht zu handhaben wie Runtastic – aber: Funktionen, die für Runtastic selbstverständlich sind, müssen bei Endomondo in der Pro-Version gekauft werden. So ist es beispielsweise ärgerlich, dass die Statistiken derartig mau ausfallen, aber auch die Tatsache, dass Nicht-Premium-Kunden datenschutzrechtlich benachteiligt sind, erscheint uns fragwürdig. Uns fehlen Anleitungsvideos, und dass die AGB sowie die Datenschutzvereinbarung in englischer Sprache sind, begeistert uns wenig. Die Übersetzungen holpern hier und da auch in der App, das allerdings ist eher amüsant als störend. Genauso wenig stört das bisschen Werbung in der Gratis-App. Sehr störend ist hingegen die Tatsache, dass wir Aktivitäten angezeigt bekommen, die wir nie ausgeführt haben: In unserem Test reichten 1,5 Minuten herumsitzen für 3 kcal und eine kleine Distanzangabe. Fragen werden Ihnen entweder über die Support-E-Mail-Adresse beantwortet oder Sie stöbern im englischsprachigen Forum, wo Sie auch selbst Fragen hinterlassen können.
Zusammenfassung Endomondo Sports Tracker
- Widerruf: App-Store-eigene Regelungen
- Datenzugriff: Identität, Kontakte/ Kalender, Standort, Telefon, Fotos/ Medien/ Dateien, Geräte-ID & Anrufinformationen, Daten aus dem Internet abrufen, Konten erstellen und Passwörter festlegen, simulierte Standortquellen für Testzwecke nutzen, Netzwerkverbindungen abrufen, Ruhezustand deaktivieren, Servicekonfiguration lesen, Synchronisierung aktivieren/ deaktivieren, Statusleiste ein-/ ausblenden, Pairing mit Bluetooth-Geräten durchführen, Zugriff auf alle Netzwerke, Synchronisierungseinstellungen lesen, Vibrationsalarm steuern und auf Bluetooth-Einstellungen zugreifen
- Entwickler: Endomondo ApS
- Finanzierung: In-App-Käufe, Premium-Variante, Werbung
- Land: Dänemark
- AGB & Datenschutzvereinbarungen: Auffindbarkeit sehr gut, ausschließlich englischsprachig, stellenweise kritikwürdig
- Weitergabe persönlicher Daten: ja, an ungenau definierte Partner
- Aufklärung über Konditionen: eindeutig
- Individuelle Bestimmung des Datenzugriffs: nein
- Altersbeschränkung: in AGB erwähnt
- Verbindungen soziale Medien: ja
- Speicherung persönlicher Daten: ja
- Anleitungen, Foren, Support: englischsprachiges Support-Forum oder E-Mail
- vorhandene Funktionen: Fokus auf distanzbasierte Sportarten, Anzeige von Dauer, Geschwindigkeit, Distanz, Kalorien, Audiofeedback, Herzfrequenzmesser (Messgerät nötig), Verbindung zu sozialen Netzwerken zum Teilen des Trainings, Wettbewerbe, Strecken, Berechtigungen/ Sichtbarkeit einstellen
- optionale Kauffunktionen: Pro-Version (Trainingsplan mit Audiocoach, Trainingsstatistiken, Herzfrequenzdaten,Werbefreiheit, Informationen zum Trainingswetter, Intervalltraining, Schrittzähler, Energiesparmodus, benutzerdefinierte Ziele), 30-tägiger Testzeitraum
- CPU: geringe Auslastung
- Kosten: kostenlos oder Premium-Abo
- sinnvoll in der Gratisversion: ja, wenn man keinen Wert auf Statistiken legt
Nike+ Running im Test
Nike+ Running wurde für Smartphones optimiert, kann aber auch auf Tablets genutzt werden – lediglich Nexus 7-Nutzer haben einmal mehr das Nachsehen. IOS-User verwendet die App ab der Betriebssystemversion 7.0, Android-User ab 2.3.3. Auch diese Gratis-App zieht die Begeisterung der Nutzer in den App-Store-Bewertungen auf sich; unter Android wesentlich mehr als unter iOS. Die Kritik der iOS-User trifft das vergangene Update, seither, so beklagen Nutzer, sei die App langsamer, die Funktionalität sei nicht mehr gegeben und nach dem Download ginge nichts mehr. Wir sind gespannt, ob wir dies im Test bestätigen können oder keinerlei Fehler feststellen. Um die Sport-App installieren zu können, gewähren wir ihr Zugriff auf unsere Identität, Kontakte/ Kalender, den genauen Standort, aufs Telefon, auf Fotos/ Medien/ Dateien und auf die Geräte-ID & Anrufinformationen. Daneben ruft die App Daten aus dem Internet ab, ist in der Lage, den Ruhezustand zu deaktivieren, erhält Zugriffe auf alle Netzwerke, kann Netzwerkverbindungen abrufen, beim Start ausgeführt werden und den Vibrationsalarm steuern. Damit ist die Nike+ Running-App die Sport-App im Test, die die wenigsten Zugriffe erfordert.
Die Nike-App unterscheidet sich schon jetzt von den anderen beiden getesteten Sport-Apps: Sie existiert ausschließlich als kostenfreie Variante, In-App-Käufe gibt es nicht. Wohl aber einen integrierten Shop, in dem Sie Nike-Artikel und -Zubehör bestellen können. Auch Nike setzt auf eine Einführungstour beim ersten Start der App. Wir können uns mit einem Nike+-Konto oder über Facebook einloggen, alternativ registrieren wir uns. Für die Registrierung möchte Nike unseren Vor- und Zunamen, eine E-Mail-Adresse, einen Anzeigenamen, ein Kennwort inklusive Bestätigung, unser Geburtsdatum, unsere Postleitzahl, das Land und unser Geschlecht wissen, außerdem werden wir gefragt, ob wir Updates von Nike erhalten möchten. Ganz unten werden die AGB und die Datenschutzrichtlinie verlinkt und wir erfahren, dass unser Klick auf „anmelden“ dazu führt, dass wir beides bestätigen. Da unser Testgerät auf Deutsch eingestellt ist, weist uns Nike darauf hin, dass wir das „Deutsch Voiceover Pack“ herunterladen können. Download und Installation gehen recht fix und wir können schon mit dem ersten Lauf loslegen. Vorher möchten wir uns allerdings mit dem Menü vertraut machen.
Oben rechts können wir direkt einen Lauf starten, die kleine Tour vom App-Start erneut anschauen oder in die Einstellungen gehen. In unseren Profilinformationen stellen wir die Maßeinheiten auf metrisch um, korrigieren Größe und Gewicht. Unter „Einstellungen freigeben“ können wir Infos über unsere Läufe standardmäßig auf Facebook und Twitter teilen. Im Menüpunkt „Datenschutz“ bestimmen wir, wer unsere Informationen zu sehen bekommt: „Jeden (öffentlich)“, „Freunde (sozial)“ oder „Nur ich (Grundeinstellung)“ können wir anwählen. Damit haben wir nicht die Freiheit, die uns die anderen Apps offerieren, sondern müssen uns für alle Daten für eine Regelung entscheiden. Wir haben in den Einstellungen noch diverse andere Optionen: Laufeinstellungen, Benachrichtigungseinstellungen oder die Voiceover-Sprache, die wir aufgrund des heruntergeladenen Sprachpakets auf Deutsch einstellen können. Unter „Laufplan erstellen“ können Sie eine Erinnerungsfunktion für den nächsten Lauf oder fürs regelmäßige Laufen einstellen – einen kleinen Wetterüberblick bekommen Sie ebenfalls. „Schuh aussortieren“ erlaubt es Ihnen, zu taggen, seit wann Sie mit Ihren Schuhen unterwegs sind. Unter „Informationen“ in den Einstellungen haben wir Zugriff auf die Datenschutzbestimmungen und die Nutzungsbedingungen – das gefällt uns!
Im linken Menü können wir unter „Profil“ bisherige sportliche Aktivitäten anschauen, inklusive den durchschnittlichen Streckenkilometern, dem Durchschnittstempo und unseres NikeFuel-Werts – eine Maßeinheit, die jeder Nike+-Nutzer kennt oder kennenlernt: Für jede Aktivität werden Punkte unter diesem Wert vergeben, sodass Sie Ihre Leistungen steigern oder mit anderen messen können. Die „Startseite“ führt uns wieder auf die Anzeige einer neuen Aktivität, unter „Aktivität“ können wir Statistiken betrachten. Um den Tab „Freunde“ nutzen zu können, empfiehlt die App, unsere Privatsphäreeinstellungen auf „sozial“ umzustellen, damit wir von Nike+-Usern gefunden werden und Freundschaftsanfragen erhalten können. Auch für die „Challenges“ sollten die Privatsphäreeinstellung auf „sozial“ umgestellt werden: So können Sie sich mit Ihren Nike+-Freunden messen. Der Nike+-Coach trainiert Sie in verschiedenen Distanzen: 5K, 10K, Halbmarathon und Marathon. Jede Herausforderung können Sie als Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi angehen. Wir wählen zu Testzwecken den Anfängermodus mit der kürzesten Strecke und können am Montag, den 04. August für acht Wochen 24 km je Woche laufen. Der daraufhin erscheinende Trainingsplan ist toll konzipiert: Montags 1,6 km gehen, dienstags 2,4 km laufen, mittwochs Cross-Training und so weiter. Wir können uns sämtliche Aufgaben der nächsten acht Wochen anschauen. Schade: Das Datum können wir nicht ändern – sofort loslaufen funktioniert nicht, das Training ist für den 04. August vorgesehen. Der letzte Menüpunkt ist der Nike-Shop. Wir können Schuhe, Bekleidung und Accessoires kaufen und da wir unser Geschlecht bereits in den Einstellungen ausgewählt haben, bekommen die Testmänner Herren-, die Testfrauen Damenbekleidung angezeigt.
Nun sind wir aber gespannt, was passiert, wenn wir laufen möchten. Wir wählen eine neue Aktivität, können die Distanz vorgeben, die zu laufende Zeit ebenfalls und die Stärke des GPS-Signals verfolgen. Vorausgewählt ist, dass zum Laufen keine Musik gespielt wird – und das umzustellen, erscheint nicht gerade simpel: Wir können das Häkchen aus „keine Musik“ nicht herausnehmen und können nicht die „zufällige Wiedergabe“ anwählen. Wie wir Musik hinzufügen können, finden wir in diesem Menüpunkt nicht heraus. Auch die „Einstellungen“ geben uns keine Information darüber, wie wir auf Musik zugreifen können. Auswählen können wir, ob wir Indoor- oder Outdoor-Sport treiben möchten, ob wir per Facebook angefeuert werden sollen und ob das Gerät im Hoch- oder Querformat gehalten wird. Den dreisekündigen Countdown, bis es losgeht, können wir in den Einstellungen verkürzen oder verlängern. Der Bildschirm lässt sich während des Laufens sperren und eine freundliche Männerstimme (der Audiocoach) gibt nach bestimmten Streckenabschnitten bekannt, dass diese geschafft sind, beispielsweise nach der Hälfte oder nach der kompletten Strecke. Entsperren wir den Bildschirm, können wir unsere Position auf Google-Kartenmaterial anschauen, und die Nike-App gibt nicht vor, dass wir laufen, wenn wir eigentlich stehenbleiben, wie es bei Endomondo geschehen ist.
Wie wir es bereits aus den anderen getesteten Sportapps kennen, können wir auch bei Nike+ Running einen Lauf manuell eingeben. Wieder können wir mit Smileys die Stimmung, mit kleinen Bildern den Untergrund festlegen und den Lauf auf Facebook und/ oder Twitter freigeben. Auch unseren Schuh können wir taggen, außerdem einen Kommentar hinzufügen. Nettes Motivationstool: Schauen Sie sich unter „Aktivität“ Ihre Läufe an, bekommen Sie bei einigen ruhmreiche Ehrungen wie „Du bist länger als jemals zuvor gelaufen“ oder „Du hast mehr Kalorien verbrannt als je zuvor.“ Es motiviert tatsächlich, sich selbst immer wieder zu übertreffen. Auch Nike+ bietet Ihnen eine Online-Übersicht: Sie sehen, was Sie auch in der App sehen, außerdem einen Vergleich zu Frauen/ Männern im gleichen Alter. Wir können uns mit den verschiedenen Laufleveln vertraut machen (Level 1 bis zu 50 km, Level 7 mit 15.000 km), können uns Ziele setzen, etwa öfter laufen, mehr km laufen oder mehr Kalorien verbrennen. Diese Ziele werden mit der App synchronisiert. Unsere Aktivitäten können wir nach zeitlichen Intervallen filtern: Bestimmte Wochen, diese Woche, dieser Monat, dieses Jahr oder alle. Was bislang „Routen“ oder „Strecken“ hieß, heißt bei Nike „Orte“: Wir können neue Strecken entdecken, in Wettstreit treten und GPS-Zubehör kaufen. Die Streckenvorschläge in unserer Nähe fallen dürftiger aus als bei den Mitbewerbern: Nur eine Strecke findet Nike+. Das Erstellen von Strecken ist bei Nike+ genauso einfach wie bei Runtastic oder Endomondo. Ganz so umfangreich wie bei Runtastic oder Endomondo ist das Online-Backend von Nike+ wahrlich nicht. Die App setzt weniger auf den Gemeinschaftssinn, den die anderen beiden Entwickler online vereinen. Haben Sie lediglich das Ziel, unter Anleitung und/ oder selbstständig zu trainieren, sich mit verknüpften Kontakten oder Freunden zu messen und dafür einfache Statistiken und Motivationen einzusehen, ist der Funktionsumfang von Nike+ ausreichend.
Die AGB sind sowohl aus der App als auch online als PDF abrufbar. Unser Vertragspartner ist NIKE Retail B.V. aus den Niederlanden. Wir lesen viel über das Einkaufen im Nike-Shop, über Konditionen, Preise, Preisangaben und -änderungen. Das ist für uns irrelevant, da die App kostenfrei heruntergeladen wird. Interessant wird es bei der Sicherheit von Bestellungen: „Ab dem Moment der Eingabe bis zur vollständigen Verarbeitung Ihrer Transaktion“ sind alle Informationen SSL-verschlüsselt und „werden nicht auf einem öffentlichen Server gespeichert“. Wenngleich diese Information für die kostenlose App irrelevant ist, hat Nike auch die Widerrufsbelehrung in den AGB vermerkt: Binnen 30 Tagen können Sie ohne Begründung in Textform widerrufen. Etwaige Zahlungen werden innerhalb von 30 Tagen zurückerstattet; Fristbeginn für Nike ist der Empfang Ihrer Widerrufserklärung. Nike zählt „Ideen Bemerkungen, Fragen, Daten, Grafiken, Meinungen, Entwürfe, Anpassungen, IDs (einschließlich Artikelpersonalisierungen im Zusammenhang mit NIKEiD) oder andere Informationen (einschließlich Informationen an schwarzen Brettern, in Chat-Räumen oder anderen Foren auf der Website)“ zu benutzergenerierten Inhalten, die, sobald Sie diese veröffentlichen, automatisch ins Eigentum von Nike übergehen. Diese Inhalte „werden als nicht vertraulich betrachtet“ und Nike behält sich vor, sämtliche Inhalte auf beliebige Weise zu veröffentlichen und zu nutzen. Überprüft werden benutzergenerierte Inhalte von Nike nicht, weshalb der Entwickler darum bittet, kein Material einzusenden, das vertraulich behandelt werden sollte. Sie stimmen zu, dass Nike benutzergenerierte Inhalte überwacht, ganz oder teilweise ändert, bearbeitet, verweigert oder auch Dritten zugänglich macht.
Die Datenschutzrichtlinie für die mobile Nutzung erreichen Sie ebenfalls aus der App oder online. Wir erfahren sehr konkret, welche Informationen gesammelt werden: Sie übermitteln aktiv und freiwillig Name, Geburtstag, Geschlecht, E-Mail- und postalische Adresse, Telefonnummer, Kontaktliste, Kreditkarteninformationen (wenn erforderlich), Informationen/ Profile zu/ in sozialen Netzwerken, Standortdaten sowie Informationen zu Ihren Aktivitäten und Leistungen. Zu den automatisch erhobenen Daten gehören das von Ihnen genutzte Endgerät sowie dessen ID, die Zugriffszeiten sowie die URL Ihrer Ausgangswebsite und Informationen darüber, wie Sie mit Nikes Diensten/ Produkten interagieren. Weitere Informationen werden aus öffentlich zugänglichen Quellen, von Dritten und von weiteren Interaktionen zwischen Ihnen und Nike erhoben. Die Informationen landen auf US-amerikanischen Servern, wo sie gespeichert und verarbeitet werden. Das und die Informationsbeschaffung über öffentliche Quellen sowie über Dritte ist kritikwürdig, aber immerhin transparent.
Genutzt werden diese Daten, um Produkte/ Dienste anzupassen, zu betreiben, zu optimieren oder überhaupt zu unterhalten. Weiter erhalten Sie, wenn Sie sich damit einverstanden erklärt haben, Produkt-, Dienst- und Veranstaltungsinformationen und Infos zu weiteren Werbezwecken. Möchten Sie das nicht, ändern Sie Ihre Einstellungen diesbezüglich unter Ihrem Profil. Ihre Einwilligung können Sie bereits beim ersten App-Start entziehen, denn dabei werden Sie gefragt, ob Sie dem Informationsversand zustimmen. Weiter werden die Informationen dazu verwendet, damit Nike mit Ihnen über Produkte/ Dienste/ Services kommunizieren und damit Nike die Nutzung persönlicher gestalten kann. Innerhalb der „NIKE Familie“, also innerhalb aller zu NIKE, Inc. gehörenden oder damit verbundenen Unternehmen, werden Informationen geteilt, um die Nutzung persönlicher zu gestalten oder um den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, für ihre Produkte zu werben. Um das Geschäft zu betreiben, können Informationen auch an Unternehmen außerhalb der NIKE Familie gesendet werden. Dazu kann es beispielsweise bei der Verarbeitung Ihrer Kreditkartendaten kommen oder bei Marktforschungsprojekten sowie zum Verwalten von Promotions oder bestimmten Diensten und Funktionen. Auch wenn staatliche Stellen Auskunft wünschen oder es einen gerichtlichen Beschluss gibt, werden Daten weitergeleitet.
Bestimmte Funktionen in der App erfordern erweiterte Privatsphäreeinstellungen, wie wir bereits festgestellt haben, als wir uns in der App umgesehen haben. Letztlich können Sie Nike+ Running nur dann mit Freunden nutzen, wenn Sie Ihre Privatsphäreeinstellungen mindestens auf „sozial“ eingestellt haben. Dies lesen wir nun auch in den Datenschutzbestimmungen. Wir werden zudem auf das Facebook-Plugin aufmerksam gemacht und darauf, dass „einige Ihrer Facebook-Daten auf das Gerät“ übertragen werden. Dabei gelten die Datenschutzbestimmungen von Facebook. Dasselbe gilt für die Twitter-Anbindung und gegebenenfalls für das Teilen von Inhalten über weitere soziale Netzwerke. Erneut werden wir auf die verschlüsselte Datenübertragung aufmerksam gemacht. Zuletzt werden die verschiedenen Support-Möglichkeiten (Telefon, E-Mail und Twitter) genannt. Ergänzend dazu können Sie in den FAQ häufig gestellte Fragen und Antworten einsehen.
Die Nike+ Running-App ist einfacher gestaltet als ihre beiden getesteten Mitbewerber. Sie reduziert sich auf Trainings, die je nach Privatsphäreeinstellungen nur teilweise nutzbar sind, und einem recht kleinen Online-Angebot. Eine Pro-Version existiert nicht. Möchten Sie Ihre Privatsphäre komplett schützen und geben die Sichtbarkeit nur für sich frei, können Sie verschiedene Modi nicht ausführen – dennoch durchstöbert die App Ihr Adressbuch auf der Suche nach Kontakten. Sind Sie damit einverstanden, dass Freunde Ihre Informationen sehen, lässt sich die App sehr umfangreich nutzen. Den Music-Player konnten wir in unserem Test nicht verwenden. Wenngleich der Entwickler in den Niederlanden sitzt, landen Ihre persönlichen Daten auf Servern in den USA. Nike listete uns sehr eindeutig alle datenschutzrelevanten Informationen auf, die allerdings kritikwürdig ausfallen, da Ihre Selbstbestimmung sehr eingegrenzt wird. Nutzen Sie die App, müssen Sie auch damit leben, dass sich Nike Informationen über Sie aus öffentlichen Quellen oder von nicht näher definierten Dritten holt. Die eingeschränkte Funktionalität oder Langsamkeit, die die iOS-User im App-Store kritisiert haben, konnten wir nicht feststellen.
Zusammenfassung Nike+ Running
- Widerruf: kostenfrei, deshalb unnötig
- Datenzugriff: Identität, Kontakte/ Kalender,Standort, Telefon, Fotos/ Medien/ Dateien, Geräte-ID & Anrufinformationen, Daten aus dem Internet abrufen, Ruhezustand deaktivieren, Zugriff auf alle Netzwerke, Netzwerkverbindungen abrufen, beim Start ausführen, Vibrationsalarm steuern
- Entwickler: NIKE Retail B.V.
- Finanzierung: Querfinanzierung mit anderen Produkten
- Land: Niederlande und USA
- AGB & Datenschutzvereinbarungen: beides gut auffindbar, in Sprache & Deutlichkeit sehr gut, transparent, Inhalte kritikwürdig
- Weitergabe persönlicher Daten: ja
- Aufklärung über Konditionen: ja
- Individuelle Bestimmung des Datenzugriffs: nein
- Altersbeschränkung: nein
- Verbindungen soziale Medien: ja
- Speicherung persönlicher Daten: ja, auf Servern in den USA
- Anleitungen, Foren, Support: Support via Telefon, E-Mail, Twitter, FAQ
- vorhandene Funktionen: GPS-Tracking, Geschwindigkeit, Zeitmesser, Kalorienverbrauch, Distanz, Musikplayer (funktionierte in unserem Test nicht), Anbindung an soziale Netzwerke, Statistiken, Audio-Feedback, Anfeuern-Funktion über soziale Netzwerke
- optionale Kauffunktionen: keine, aber Zubehör von Nike kann im Shop erworben werden
- CPU: geringe Auslastung
- Kosten: kostenlos
- sinnvoll in der Gratisversion: ja
Smartphone als Personal Trainer: Wer gewinnt die Challenge?
Zunächst freuen wir uns darüber, dass wir sämtliche Informationen, die wir für unseren Test benötigt haben, bei allen drei Testkandidaten sehr gut aufgefunden haben. War es bislang notwendig, für den Widerruf den Support zu kontaktieren, zeigen sich diese drei Apps diesbezüglich vorbildlich. Den einzigen Minuspunkt für Auffindbarkeit und Verständlichkeit der AGB und Datenschutzvereinbarungen erntet Endomondo: Diese Informationen stehen ausschließlich in englischer Sprache bereit, was für Sprachbarrieren sorgen kann.
Funktional punktet besonders Runtastic. Vieles, was in dieser App bereits selbstverständlich ist, muss bei Endomondo erst durch die Pro-Version hinzugekauft werden, beispielsweise der Zugriff auf umfassende Statistiken. Diese fallen bei Nike+ Running vergleichsweise mager aus. Weder bei Runtastic noch bei Endomondo sind die Werbebanner in den Gratis-Versionen störend, Nike verzichtet gänzlich darauf. Das Online-Backend, in dem Statistiken und weitere Infos gesammelt werden, ist bei Runtastic am umfangreichsten – und die gelegentlichen Hinweise auf die Pro-Version sind nicht so störend wie bei Endomondo. Liebäugeln Sie bereits mit Runtastic, stören Sie sich aber daran, dass die App kaum Routen bereithält, loggen Sie sich online ein. Hier bekommen Sie Vorschläge und können selbst Routen erstellen.
Positiv bei Endomondo und Runtastic ist die Selbstbestimmung: Sie können Punkt für Punkt (Geburtstag, Geschlecht, Trainingsaktivitäten usw.) bestimmen, ob Ihre Daten öffentlich, nur für Ihre Freunde oder ausschließlich für Sie selbst sichtbar sind. Nike+ Running fasst hier leider zu intensiv zusammen: Sie bestimmen einmal für all Ihre Daten. Wünschen Sie sich komplette Privatsphäre, können Sie diverse Funktionen der App nicht nutzen. Und die Privatsphäre ist auch nur bedingt gegeben: Datenspeicherung auf Servern in der USA, das Übertragen von Daten an die NIKE Familie oder andere Unternehmen sowie das Einholen von Informationen über Sie gibt Nike in seiner Datenschutzrichtlinie offen zu.
Bezüglich des Datenschutzes und der Website-Sicherheit, aber auch in Bezug auf den Funktionsumfang in der Gratis-Version sowie die Erweiterungsmöglichkeiten der Pro-Variante gewinnt Runtastic unseren Test. In Europa stehende Server, eine PFS-nutzende, sinnvoll verschlüsselte Website, Käufe zu humanen Preisen (wenn man sie mit den Kosten fürs Fitnessstudio vergleicht, sind sie eher gering) und transparente, eindeutige Bedingungen machen Runtastic zum Testsieger. Platz 2 geht an Endomondo: Die Premium-Variante können Sie 30 Tage lang testen, die Funktionalität zeigt sich äußerst umfangreich und sogar exotische Sportarten oder die Berücksichtigung eines Rollstuhls sind inklusive. Für Platz 1 reicht es dennoch nicht: Zu ärgerlich ist es, dass Anwender der Gratis-Version datenschutzrechtliche Nachteile haben und persönliche Daten an nicht weiter definierte Dritte übertragen werden. Dass die App uns sportliche Aktivität unterstellt hat, obwohl wir nichts getan haben, kommt negativ hinzu. Nike+ mag fürs kleine Workout okay sein – es stellt sich dann aber die Frage, ob die damit verbundenen Datenrisiken das wirklich wert sind.
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