Messenger-Revival 2016: Wir starten die 3. Testrunde!
Wir haben es bereits angekündigt und nun geht es los: auch dieses Jahr testen wir unterschiedliche Messenger. Neben unseren Stammkandidaten testen wir auch in dieser Runde weitere Angebote. Diesmal haben Sie mitbestimmen können – wir freuen uns sehr über Ihre rege Beteiligung, vielen Dank dafür!
Messenger im Test: Die dritte Testrunde
In der dritten Testrunde schauen wir zunächst wieder, was sich bei den „alten Hasen“ getan hat. Wir testen in dieser Reihenfolge:
- WhatsApp & Threema
- Telegram & MyEnigma
- Line & WeChat
- Signal (ehemals TextSecure) & SIMSme
- Mailbox.org & Sicher
Im Anschluss kommen die von Ihnen ausgewählten Messenger. Tausend Dank für Ihre vielen Zuschriften, Ihre positiven Meinungen zu unseren Tests (das freute uns sehr, selbstredend bleiben unsere Ohren aber für Ihre Kritik offen!) und für Ihre Ideen! Dass der Markt in den vergangenen Jahren immer unübersichtlicher wurde, zeigt sicherlich auch die Tatsache, dass wir sagenhafte 18 weitere Messenger vorgeschlagen bekommen haben! Die meisten Stimmen bekamen allerdings Wire und ChatSecure, die wir in die kommenden Dienstag startende dritte Testrunde aufnehmen. ChatSecure ist uns bereits aus der ersten Testrunde bekannt. Umso gespannter sind wir, was sich getan hat.
Etwas Geschichte
Es ist beachtlich, dass sich Text-Messaging letztlich zum Lieblings-Service auf dem Smartphone entwickelt hat und sowohl die Internetnutzung als auch das Telefonieren weit hinter sich lässt. Diese beeindruckende Entwicklung wurde im Jahre 1992 mit der ersten versendeten SMS eingeleitet. Die Provider boten die SMS zunächst als kostenfreies Zusatzfeature – dass man das verhältnismäßig umständliche Tippen auf winzigen Tastaturen einem kurzen Anruf vorzog, hat die Telekommunikationsanbieter überrascht.
Seinen Höhepunkt fand der SMS-Versand im Jahre 2012, als 59,8 Milliarden SMS allein in Deutschland versendet wurden (Quelle: Bitkom). Somit avancierte die vermeintlich umständliche Text-Tipp-Methode zum beliebtesten Service weltweit. Die Telekommunikationsanbieter erkannten den Trend, die SMS wurde durch Gebühren zum starken Umsatzbringer.
Messenger lassen SMS-Umsätze abstürzen
Es war im Jahre 2014, als Facebook den Textnachrichtendienst WhatsApp für die astronomische Summe von 19 Milliarden US-Dollar aufkaufte. Dies war gleichzeitig die Geburtsstunde unserer Tests. Vom SMS-Nutzungs-Höchststand in 2012 bis zum Messenger-Boom vergingen nur zwei Jahre. Binnen dieser kurzen Zeit ging jedoch der Versandanteil von SMS um mehr als 60 % zurück!
Lassen Sie sich die folgende Zahl auf der Zunge zergehen: täglich (!) werden ausschließlich über WhatsApp 30 Milliarden Textnachrichten versandt (Quelle: Benedict Evans, Artikel aus 2015). Das sind 50 % mehr Textnachrichten nur via WhatsApp als der globale SMS-Versand.
Prognosen: in 2018 gibt es 1,1 Milliarde neue User
Schon jetzt werden Textnachrichtendienste häufiger verwendet als Social Media-Dienste wie Facebook oder Google Plus. Diese Entwicklung wird offenbar so weitergehen: Analysten schätzen, dass bis 2018 rund 1,1 Milliarden weitere User begeistert von der unaufdringlichen Textnachricht sein werden (Quelle: medium.com). Zu bedenken geben die Analysten, dass wir hier ausschließlich von Registrierungen sprechen, nicht von monatlich aktiven Usern, das gilt jedoch für die gesamten Nutzungsprognosen.
Ein bisschen geht der Trend in diese Richtung: Messenger werden immer allumfassender. An der in China so beliebten App WeChat kann man das gut sehen: die App erlaubt weitaus vielfältigere Funktionen als „nur“ den Nachrichtenversand. Shoppen, zahlen, kommunizieren und zocken: all das funktioniert mit einer App. Auch der Facebook-Messenger soll zur „all-in-one“-App werden.
Messenger der Zukunft: texten mit Service
Die Berichterstattung um den Nachrichtendienst der Zukunft ist sich einig: es wird um Service gehen und darum, mit einer App viele Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen. Mit seiner umfassenden Funktionalität darf WeChat als Vorbild gelten (in Sicherheitsangelegenheiten zeigte sich WeChat in bisherigen Tests hingegen als chaotisch). Der Messaging-Dienst wird künftig zum zentralen Knotenpunkt für diverse Angelegenheiten; man textet, tauscht sich aus, bucht Tickets oder shoppt.
Aktuell geistert ein weiterer Messenger-Trend durch die Medien: Künstliche Intelligenz, kurz: KI. Google steht beispielsweise hart in der Kritik dafür, seinem geplanten Messenger Allo zwar KI spendiert zu haben, auf Privatsphäre jedoch gänzlich zu verzichten. Heise-Redakteur Ronald Eikenberg fragte nicht umsonst: „Allo, Google? Geht’s noch?“. Auch eine leichte, intuitive Bedienung von Messengern bleibt für die Entwickler wichtig.
Sicherheit fehlt als Trend
KI, die „all-in-one“-App und Service – uns fehlt hier ein Trend: die Sicherheit. In den vergangenen Messenger-Tests mussten wir immer wieder betrübt feststellen, dass sichere Messenger kaum mit einem Mehr an Funktionalität, funktionale Messenger aber kaum mit Sicherheit punkten konnten. Heißt: je mehr Funktionen, umso unsicherer, je sicherer, umso eingeschränkter die Funktionen. Die Messenger-Trends sind bequem. Datenschutz-freundliche Weiterentwicklungen sind uns lieber als Bequemlichkeit auf Kosten privater Daten.
Haben Sie den idealen Messenger bereits gefunden?
Wie ist das bei Ihnen: welchen Messenger nutzen Sie? Worauf haben Sie bei der Auswahl Ihres Messengers geachtet? Oder hatten Sie keine Wahl, weil alle WhatsApp nutzen? Welche Features mögen Sie an Ihrem Messenger, was könnte besser sein? – Kommen Sie mit uns ins Gespräch, wir freuen uns auf Ihre Meinung!
Und wir freuen uns auf den Start unserer 3. Testrunde ab kommender Woche! Unsere Testkriterien und die Wertungsdetails finden Sie ausführlich in unserer Ankündigung beschrieben. Fehlen Ihnen noch bestimmte Testkriterien, freuen wir uns über eine E-Mail oder einen Kommentar von Ihnen!
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