Gefahren im Internet: Verunsicherung im Netz steigt
Gefahren im Internet sind vielen Nutzern mittlerweile mehr oder minder bewusst. Der DsiN Sicherheitsindex 2018 zeigt dabei: Die Anzahl erlebter Cyber-Kriminalitätsfälle wie Phishing, Cyber-Mobbing, Online Shop-Betrug oder Erpressung hat sich kaum verändert. Dennoch steigt die Verunsicherung der Verbraucher im Internet. Einen negativen Effekt auf das allgemeine Sicherheitsempfinden haben vor allem große Datenskandale, beispielsweise die von Facebook.
Warum die Unsicherheit im Internet steigt
Deutschland sicher im Netz e. V. hat mit dem Sicherheitsindex 2018 zum 5. Mal in Folge eine Verbraucherstudie herausgegeben, die die digitale Sicherheitslage von deutschen Internetusern untersucht. Der DsiN-Sicherheitsindex gilt hierbei als zentrale Kennziffer; der Wert kann zwischen 0 und 100 liegen.
Um den Sicherheitsindex abbilden zu können, werden vier Sicherheitsfaktoren konkreter untersucht. Zunächst wird die Bedrohungslage mit erlebten Sicherheitsvorfällen sowie dem Gefährdungsgefühl von Verbrauchern im Umgang mit digitalen Diensten abgebildet. Je höher dieser Wert ist, umso negativer wirkt er sich auf den Gesamtindexwert aus.
Das Schutzniveau setzt sich zusammen aus dem Sicherheitswissen und dem Sicherheitsverhalten von Nutzern. Je höher diese Werte liegen, umso positiver wird der Gesamtindex beeinflusst.
Diese vier Sicherheitsfaktoren werden nun auf einer Skala von 0 bis 100 gemessen. Durch den Vergleich der Bedrohungslage mit dem Schutzniveau wird der Gesamtindexwert ermittelt. Bei einem Wert über 50 Indexpunkten überwiegt das Schutzniveau der User. Bei Werten darunter überwiegt jedoch die Bedrohungslage. In 2018 kam die Studie auf einen Gesamtindex von 60,9.
Interessant ist auch, wie sich die Kluft zwischen verschiedenen Verbrauchergruppen vergrößert. Die Studie hat bisher vier Verbrauchertypen unterschieden: Außenstehende, Gutgläubige, Fatalisten sowie Souveräne. Neu ist eine Differenzierung der Souveränen in die „Bedachtsamen“ und die „Antreibenden“. Erstere stehen der Digitalisierung abwartend-kritisch gegenüber. Die Antreibenden hingegen stechen als sehr aufgeschlossene Nutzer hervor. Diese beiden Typen zeigen sich deutlich sicherer als die anderen Nutzergruppen. Außenstehende, Fatalisten sowie Gutgläubige sind laut der Studie nicht ausreichend geschützt.
Welche Gefahren im Internet die Nutzer verunsichern
Bei sämtlichen Aktivitäten im World Wide Web fühlen sich Nutzer verunsicherter als in den Vorjahren. Insbesondere das Öffnen von E-Mail-Anhängen schafft große Sorgen. Doch auch folgende Aktivitäten:
- Austausch vertraulicher Inhalte
- Bankgeschäfte im Internet
- Herunterladen von Software
- Dating-Anwendungen
Die Schlusslichter beim Gefährdungsgefühl hingegen sind:
- Nutzung von Anzeige-Portalen
- Nutzung von Streaming-Angeboten
- Recherche mit Suchmaschinen
- Nutzung von Bildungsangeboten
- Lesen von Nachrichtenseiten
Wodurch die Kluft zwischen den Nutzern entsteht
Das starke Gefälle der Sicherheitslage bei den unterschiedlichen Verbrauchertypen ist auffällig in der Studie. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Nutzer etwa mit denselben technologischen sowie regulativen Bedingungen im Web unterwegs sind. Die Lage der Außenstehenden ist besonders brisant: Mit einem Wert unterhalb von 50 Punkten übersteigt die Bedrohungslage das Schutzniveau. Die Autoren der Studie müssen davon ausgehen, dass diese Verbrauchergruppe abgehängt wird. Ihr Indexwert ist zum zweiten Mal in Folge gesunken.
Doch auch bei den Fatalisten bestehe laut Studie dringender Handlungsbedarf: Diese Gruppe liegt nur knapp über dem Schwellenwert. Gefährdet sind auch die gutgläubigen Nutzer. Mit 7 Punkten über dem Schwellenwert liegt der Wert aus 2018 fast 5 Punkte unterhalb des Bestwerts, der mit 62,3 Punkten im Jahr 2016 erreicht wurde.
Die Antreibenden und Bedachtsamen zeigen laut Studie, dass Sicherheit durch kompetentes Verhalten erreicht werden kann. Durchs Weitergeben ihrer Erfahrungen können diese Nutzergruppen die Sicherheitslage aktiv verbessern. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass drei von fünf Nutzertypen verstärkte Unterstützung vor den Gefahren im Internet benötigen.
Wie digitales Vertrauen wiederhergestellt werden kann
Die Autoren der Studie kommen insgesamt zu dem Schluss, dass das Schutzniveau der Nutzer immer besser wird. Für sie bedeutet dies, dass die Aufklärung ankommt. Nichtsdestotrotz habe sich die Sicherheitslage im Fünfjahresvergleich nicht verbessert. Häufigere Sicherheitsvorfälle sowie eine steigende Verunsicherung von Verbrauchern seien dafür die wichtigsten Gründe. Auch die Kluft zwischen den souveränen und den weiteren Nutzertypen sorge dafür. Für die digitale Aufklärungsarbeit schlagen die Studienautoren einen Drei-Punkte-Plan vor:
- Digitalen Schutz als gemeinsame Aufgabe begreifen: Die digitale Aufklärung sollte Bestandteil des Verbraucheralltags werden. In der Schule muss sie starten und sich zuhause sowie in Vereinen fortsetzen. Eine verständige Anleitung, die auf die Bedarfe und Fähigkeiten der Nutzer eingeht, muss diese digitale Aufklärung schaffen. Eine solche Aufklärung könnte mithilfe von Aufklärungsstandards wie einem BSI-Grundschutz für Verbraucher geschaffen werden.
- Langen Atem für Aufklärungsarbeit: Mithilfe von Dialogen und viel Geduld sollen sich Verhaltensänderungen im Alltag zeigen. Es gibt dafür viele Motivationshilfen: Unterstützung im persönlichen Umfeld, in der Schule sowie im geschäftlichen Bereich und Vorbilder im Familien- und Bekanntenkreis. Auch Rückschläge solle man aushalten: Immer wieder würden Entwicklungen und Trends den Alltag auf die Probe stellen. Die digitale Aufklärung müsse sich am langfristigen Bedarf der Gesellschaft inmitten der digitalen Transformation orientieren. Initiativen zur Aufklärung müssten deshalb langfristig und flexibel angelegt sein.
- Digitale Reflexion im Alltag: Zu den Grundvoraussetzungen zum Erlangen von digitaler Kontrolle und zur Reduktion von Risiken gehört das Verständnis von Risiken und Schutzmaßnahmen. Den Studien-Autoren geht es jedoch um mehr: um ein aktives und selbstbestimmtes Gestalten des Alltags. Die Fähigkeit zur bewussten Reflexion über die eigene Rolle innerhalb der Digitalisierung muss dafür vorhanden sein. Auch das Verständnis, wie digitale Möglichkeiten für individuelle Bedarfe nutzbar gemacht werden, sollte da sein. Nutzer sollten fähig und willig sein, sich eigenständig weiterzubilden. Nur so weiß man sich im Ernstfall zu helfen oder weiß, wo Unterstützung bereitsteht.
Mehr Sicherheit durch digitale Signaturen
Auch wir, die PSW GROUP, empfinden Aufklärung als das A und O der Sicherheit. Deshalb bloggen wir für Sie und geben unser Wissen beispielsweise in unserem Newsletter an Sie weiter.
Außerdem fördern wir das Verwenden elektronischer/ digitaler Signaturen. Diese werden im Sicherheitsverhalten der Nutzer eher selten verwendet. Dabei tragen E-Mail-Signaturen, Code Signing sowie SSL-Zertifikate maßgeblich zur Sicherheit im Netz bei: Nutzer können so aktiv sichergehen, dass der Kommunikationspartner wirklich der ist, als der er sich ausgibt. Mit einer Verschlüsselungsstrategie erreichen auch sensible Inhalte nur den Nutzer, für den diese Informationen wirklich bestimmt sind.
Auch auf Seiten der gewerblichen Anbieter hat das Verwenden digitaler Signaturen nur Vorteile: Sie vermitteln Sicherheit und Seriosität zwischen all den Gefahren im Internet. Der Einsatz digitaler Signaturen kann als eindeutiger Mehrwert an die Nutzer kommuniziert werden und dient somit sogar als Marketing-Tool.
Haben Sie Fragen zu den Gefahren im Internet im Allgemeinen oder zu digitalen Signaturen im Besonderen? Wir sind gerne persönlich für Sie da – nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.
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