Frühjahrsputz Microsoft Windows 10
Voraussichtlich im April 2017 soll ein Creators Update für Windows 10 zahlreiche Neuerungen mitbringen. Da erscheint es gleich noch sinnvoller, vor dem nächsten großen Update das System ausgiebig zu reinigen. Los geht’s – mit unserem Frühjahrsputz für Microsoft Windows 10.
Microsoft Windows 10 aufräumen
Microsoft hat seinem Betriebssystem Windows 10 diverse einfache Optionen spendiert, um Speicherplatz freizugeben. Beispielsweise schafft die Datenträgerbereinigung freien Platz, womit sich auch die Performance steigert.
Bereinigen der Datenträger und/ oder Systemdateien
Nach und nach sammelt sich Müll in den Tiefen des Windows-Systems an. Dem können Sie ziemlich einfach Herr werden: Öffnen Sie „Dieser PC“ und rechtsklicken Sie die Partition, die Sie bereinigen wollen. In aller Regel sollte das Laufwerk C: sein. Wählen Sie im Kontextmenü „Eigenschaften“ aus. Mit einem Klick auf „Bereinigen“ sammelt Windows zunächst Informationen darüber, welche Bereiche sich reinigen lassen.
Es öffnet sich ein neues Fenster. Möchten Sie es bei der Datenträgerbereinigung belassen, bestätigen Sie dies nach Auswahl der zu bereinigenden Inhalte mit „OK“. Möchten Sie tiefgreifender reinigen, klicken Sie bitte auf „Systemdateien bereinigen“.
Erneut wird Ihr System berechnen, wie viel Speicherplatz sich freigeben lässt. Neben dem Reiter „Datenträgerbereinigung“ sehen Sie nun auch „Weitere Optionen“. Hier können Sie Programme und Features löschen, aber auch Systemwiederherstellungspunkte und Schattenkopien. Zu den Programmen und Features kommen wir später separat, das Bereinigen der Systemwiederherstellungspunkte und Schattenkopien können Sie direkt durchführen. Da alle bis auf den letzten Wiederherstellungspunkt gelöscht werden, bleiben Sie sicher, denn eine Wiederherstellung ist weiterhin durchführbar.
Haben Sie die Wiederherstellungspunkte und Schattenkopien mit einem Klick auf „Bereinigen“ gelöscht, klicken Sie wieder auf den Reiter „Datenträgerbereinigung“. Wählen Sie alle Ordner aus, die Sie bereinigen möchten, und bestätigen Sie mit „OK“.
Ausmisten über die Einstellungen
Sie haben auch die Möglichkeit, Ihr System über die Einstellungen auszumisten. Drücken Sie Win + i, gehen Sie dann auf „System“ und dort auf „Speicher“. Wählen Sie die zu bereinigende Festplatte aus. Sie kommen von hier aus auf jedes gespeicherte Dokument, auf jeden Ordner, zu allen Apps sowie zu temporären Dateien. Diese können Sie nun daraufhin kontrollieren, ob Sie die Datei noch benötigen.
Nicht genutzte Programme löschen
Sie kennen das: schnell eine Software für Problem XY geladen, aber die Deinstallation erfolgt nie. Hier eine Testsoftware, da eine einst gebrauchte Software: so kommt mit der Zeit einiges zusammen, was Speicherplatz frisst. Es lohnt sich, einen regelmäßigen Blick in die installierten Apps und Features zu werfen und auszumisten, was Sie nicht mehr benötigen.
Klicken Sie dafür aufs Startmenü und geben Sie „Programme hinzufügen oder entfernen“ ein. Die Liste an Apps und Tools, die nun erscheint, können Sie ausräumen: deinstallieren Sie jene Software, die überflüssig ist. Dafür klicken Sie mit der linken Maustaste auf den entsprechenden Namen und wählen dann den Button „deinstallieren“ aus.
Vorinstallierte Apps löschen
Nicht alle Apps und Features lassen sich auf die eben beschriebene Weise löschen. Diverse Apps müssen Sie über PowerShell im Admin-Modus löschen. Geben Sie zum Löschen der Anwendung einfach den Befehl (egal ob Gr0ß- Kleinschreibung) in PowerShell ein:
- Wetter: Get-AppxPackage *bingweather* | Remove-AppxPackage
- 3D Builder: Get-AppxPackageGet*3dbuilder*| Remove-AppxPackage
- Alarm & Uhr: Get-AppxPackage *windowsalarms*| Remove-AppxPackage
- Begleiter für Telefon: Get-AppxPackage *windowsphone*| Remove-AppxPackage
- Erste Schritte: Get-AppxPackage *getstarted*| Remove-AppxPackage
- Filme & TV: Get-AppxPackage *zunevideo*| Remove-AppxPackage
- Finanzen: Get-AppxPackage *bingfinance*| Remove-AppxPackage
- Fotos: Get-AppxPackage *photos*| Remove-AppxPackage
- Groove-Musik: Get-AppxPackage *zunemusic*| Remove-AppxPackage
- Kamera: Get-AppxPackage *windowscamera*| Remove-AppxPackage
- Karten: Get-AppxPackage *windowsmaps*| Remove-AppxPackage
- Kontakte: Get-AppxPackage *people*| Remove-AppxPackage
- Mail & Kalender: Get-AppxPackage *windowscommunicationsapps*| Remove-AppxPackage
- Nachrichten: Get-AppxPackage *bingnews*| Remove-AppxPackage
- Office holen: Get-AppxPackage *officehub*| Remove-AppxPackage
- OneNote: Get-AppxPackage *onenote*| Remove-AppxPackage
- Rechner: Get-AppxPackage *windowscalculator*| Remove-AppxPackage
- Skype-Vorschau: Get-AppxPackage *skypeapp*| Remove-AppxPackage
- Sport: Get-AppxPackage *bingsports*| Remove-AppxPackage
- Sprachrekorder: Get-AppxPackage *soundrecorder*| Remove-AppxPackage
- Xbox Identity Provider: Get-AppxPackage *xboxIdentityprovider*| Remove-AppxPackage
- Xbox: Get-AppxPackage *xboxapp*| Remove-AppxPackage
Möchten Sie sämtliche vorinstallierten Apps doch wieder installieren, geben Sie ein: Get-AppxPackage -allusers | foreach {Add-AppxPackage -register „$($_.InstallLocation)\appxmanifest.xml“ -DisableDevelopmentMod
Unter C:\Program Files\WindowsApps\ finden Sie eine vollständige Liste aller vorinstallierten Apps. Die dort aufgeführten Programmnamen können Sie nach obigem Muster zum Löschen verwenden.
Windows ohne Werbung
Gelegentlich möchte Ihnen Windows 10 Vorschläge für interessante Apps machen. Wenn Sie darauf verzichten möchten und keine App-Vorschläge im Startmenü brauchen, wählen Sie bitte folgenden Weg: Klicken Sie sich in die Einstellungen, dort auf „Personalisierung“, dann auf „Start“. Schieben Sie den Regler bei „Gelegentlich Vorschläge im Menü „Start“ anzeigen“ auf „Aus“ und Sie sind befreit von Microsofts Vorschlägen.
Auch der Sperrbildschirm wird zuweilen als Werbefläche genutzt. Können Sie auch darauf verzichten, bleiben Sie im Menü „Personalisierung“ und navigieren sich dort zu „Sperrbildschirm“. Stellen Sie den Schieberegler bei „Unterhaltung, Tipps, Tricks und mehr auf dem Sperrbildschirm anzeigen“ auf „Aus“.
Microsoft Windows 10 optimieren
Windows-Systeme werden vielfach kritisiert, weil sie in aller Kürze zusehends langsamer werden und schwerfälliger agieren. Windows bestimmt häufig für den User mit – und genau das bremst, neben einer Fülle an Daten, das System. Gereinigt haben wir bereits, also werfen wir nun einen Blick auf die Performance-Bremsen unter Windows 10.
Bitte bedenken Sie vor Ihrem ersten Hand-anlegen, dass die folgenden Tuning-Tipps auch immer mit gewissen Risiken einhergehen. Ein falscher Klick und wichtige Daten können verlorengehen. Bevor Sie also loslegen, erstellen Sie bitte eine Datensicherung.
Windows 10-Systemstart optimieren
Ihrem Windows-Betriebssystem können Sie einen deutlichen Tempo-Boost verpassen, indem Sie die Autostart-Einträge kontrollieren. Immer, wenn Sie Ihren Rechner hochfahren, starten die dort eingetragenen Programme automatisch mit. Das verbraucht natürlich Performance.
Um den Autostart zu bereinigen, geben Sie in der Windows-Suchleiste „msconfig“ ein. Damit öffnen Sie die Systemkonfiguration. Wechseln Sie dort auf den Reiter „Dienste“, können Sie nicht gebrauchte Anwendungen deaktivieren. Schalten Sie diese Programme auch im Reiter „Systemstart“ aus.
Dort werden Sie in den Taskmanager weitergeleitet, den Sie auch durch gleichzeitiges Drücken von Strg + Alt + Entf aufrufen können. Noch leichter geht’s mit einem Rechtsklick in die Taskleiste, dann auf Task-Manager. Im Reiter „Autostart“ finden Sie die Programme, die sich automatisch mit Ihrem Rechner hochfahren.
Welche Windows-Dienste können ausgeschaltet werden?
Sie haben in diesem Dialog die Möglichkeit, Windows-Dienste auszublenden. Gehen Sie diesen Weg zunächst, um die Dienste von Drittentwicklern zu regulieren. Möchten Sie auch die Windows-Dienste abschalten, geben Sie in die Suchleiste wieder „msconfig“ ein und wählen den Reiter „Dienste“ aus. Wählen Sie nun, welche Dienste Sie abschalten möchten. Wichtig: lassen Sie im Zweifel lieber einen Dienst zu viel stehen als einen zu wenig, der Ihr System womöglich ins Wanken bringt. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit können Sie jedoch die folgenden Dienste abschalten:
- Anwendungserfahrung
- Diagnoserichtliniendienst
- Druckwarteschlange (nur deaktivieren, wenn Sie keinen Drucker besitzen!)
- Enumeratordienst für tragbare Geräte
- IP-Hilfsdienst
- Offlinedateien
- Programmkompatibilitäts-Assistent-Dienst
- Remoteregistrierung
- Sekundäre Anmeldung
- Sicherheitscenter
- TCP/IP-NetBIOS-Hilfsdienst (nur deaktivieren, wenn Sie Ihren PC nicht mit einer Arbeitsgruppe verbunden haben!)
- Überwachung verteilter Verknüpfungen
- Windows Search
- Windows-Bilderfassung
- Windows-Fehlerberichterstattungsdienst
- Windows-Zeitgeber (nur deaktivieren, wenn Sie die Systemzeit manuell und nicht automatisch mit dem Internet abgleichen wollen!)
Leistungssteigerung durch Defragmentieren
Das Windows-Betriebssystem regelt das Defragmentieren in aller Regel überwiegend alleine. Jedoch kann das gelegentliche manuelle Defragmentieren dennoch einen Leistungsschub mit sich bringen. Gerade für ältere Festplatten lohnt der manuelle Eingriff. Verzichten Sie bei modernen SSD-Festplatten idealerweise auf diesen manuellen Schritt; diese werden von Ihrem Betriebssystem selbst optimiert.
Überhaupt können Sie überlegen, ob Sie mit einer SSD Ihrem System nicht eine Leistungssteigerung spendieren möchten. Die Festplatten sind schneller und Anleitungen zum Installieren einer SSD-Partition existieren vielfach, hier beispielsweise von der netzwelt.
Um mit dem Defragmentieren zu starten, wählen Sie die entsprechende Partition im Windows-Explorer aus und klicken Sie oben unter „Verwalten“ auf „Optimieren“. Wählen Sie das gewünschte Laufwerk aus und klicken Sie auf „optimieren“.
RAM entschlacken
Sie wissen: Arbeitsspeicher ist kostbar und wenn zu viele Programme zeitgleich laufen, ist das Fass irgendwann schlichtweg voll. Entlasten Sie Ihren Arbeitsspeicher, indem Sie Hintergrund-Apps ausschalten. Dafür öffnen Sie die Einstellungen durch einen Klick unten rechts ins Benachrichtigungscenter, dort wieder unten rechts auf „Alle Einstellungen“.
Navigieren Sie sich zu „Datenschutz“ und klicken Sie dann links auf „Hintergrund-Apps“. Nun können Sie sich von oben nach unten durcharbeiten und den Schieberegler je nach Verwendung einstellen. Vielfach sollte Ihr System nun deutlich schneller laufen.
Microsoft Windows 10 sichern
Windows 10 lässt sich einerseits als recht sicheres Betriebssystem bezeichnen, andererseits möchte Microsoft sehr viel wissen und greift tief in Ihre Privatsphäre ein. Per Default klappt es weder mit der Sicherheit noch mit der Privatsphäre so richtig, also sichern wir Windows 10 nun ab.
Externer Virenschutz oder nicht?
Befassen wir uns zunächst mit der brennenden Frage, ob Sie für Windows 10 einen Drittanbieter-Virenschutz benötigen oder nicht. So rät ein ehemaliger Firefox-Entwickler von Antiviren-Software generell ab. Schon vor zwei Jahren blies Symantec ins selbe Horn. Tatsächlich sind die goldenen Zeiten der AV-Suiten vorbei. Dennoch braucht es einen Schutz vor Malware.
Windows 10 möchte genau das selbst lösen: Mit Windows Defender ist ein integrierter Virenschutz gegeben. Der ehemalige Firefox-Entwickler O’Callahan kritisiert, dass AV-Software eher Schaden als Nutzen anrichte. Virenschutz sei für viele Sicherheitsprobleme verantwortlich; sie stehe dem Umsetzen effizienter Schutzmechanismen im Wege. Lücken in der Software würden immer wieder für Schadprogramme ausgenutzt werden.
Microsofts standardisierte Security-Praktiken seien die Ausnahme: Microsofts Entwickler wären in Sicherheitsfragen kompetent genug. Die guten Bordmittel würden jedoch nur bei Betriebssystemen greifen, die stets aktuell gehalten werden. Für Version Windows 7 oder Versionen darunter sei ein Drittanbieter-Virenschutz dringend anzuraten.
Windows Defender optimal einsetzen
Mit Windows Defender hat Microsoft einen vollwertigen Virenschutz in sein Betriebssystem integriert. Mit neuer Verhaltenserkennung („Heuristik“) setzt Defender nicht mehr allein auf die Signaturdatenbank oder Online-Abfragen. Defender ist per Default aktiv und versucht, sich auffällig verhaltende unbekannte Dateien zu erkennen.
Bei Erkennung erhält Microsoft automatisch ein Protokoll. So wird die Datei auf schädlichen Code überprüft. Der Virenscanner ist auch im Internet Explorer bzw. Edge eingebunden. Die Browser nutzen den Defender zum Überprüfen der Active-X-erweiterungen. Möchten Sie den Defender und seine Einstellungen aufrufen, geben Sie „Defender“ in der Suchleiste ein und öffnen Sie den sich öffnenden Eintrag.
Mit dem Start des Windows Defender sehen Sie den aktuellen Status. Bringen Sie das Programm bitte durch einen Klick auf „Update“ und „Aktualisieren“ auf den neusten Stand, wenn das nicht bereits geschehen ist. Die Vorkonfiguration ist grundsätzlich in Ordnung. Sie können im Register „Einstellungen“ jedoch selbst Hand anlegen.
Dort muss „Echtzeitschutz aktivieren“ eingeschaltet sein, wenn Sie Defender als Virenscanner nutzen möchten. Idealerweise haben Sie unter „Erweitert“ im rechten Bereich die Option „Wechseldatenträger überprüfen“ aktiviert. So werden künftig auch angeschlossene USB-Sticks oder andere Medien überprüft. Möchten Sie bestimmte Dateien und/ oder Verzeichnisse von der Echtzeitprüfung ausschließen, können Sie diese Einstellungen unter „Ausgeschlossene Dateien und Speicherorte“ vornehmen. Darüber hinaus können Sie bestimmte Dateitypen aus der Prüfung ausschließen.
Sicheres Kennwort als Zugangsschutz
Ob Sie sich mit Ihrer Microsoft-ID oder mit einem lokalen Windows-Account anmelden: Ein starkes Passwort ist ein wirkungsvoller Zugangsschutz! Nutzen Sie Groß- und Kleinbuchstaben in gemischter Weise, bauen Sie Sonderzeichen ein und kommen Sie idealerweise auf mindestens 10 Zeichen. Beim Kennworthinweis achten Sie bitte darauf, dass dieser Hinweis ausschließlich Ihnen, nicht aber Dritten hilft.
Alternative zum Passwort
Anstelle einer Passworteingabe können Sie auch einen Bildcode nutzen. Dieser Code ist eine vorher bestimmte Finger- oder Mausgeste auf dem Anmeldebildschirm. Gerade für Geräte mit Touch-Funktion bietet sich dies an, aber auch am Desktop-PC können Sie die Gestenanmeldung nutzen.
Rufen Sie dafür die Einstellungen auf, wählen Sie „Konten“ an und navigieren Sie sich links zu „Anmeldeoptionen“. Unter „Bildcode“ können Sie selbigen einrichten, indem Sie sich ein Foto aussuchen und an beliebiger Stelle drei Gesten darauf zeichnen, etwa Kreise oder Wischbewegungen. Haben Sie die Gesten einmal vergessen, können Sie sich nach wie vor mit Ihrem sicheren Passwort anmelden.
Automatische System-Updates
Einige User möchten sich nicht „aufschwatzen“ lassen, wann sie Updates einspielen. Beim Durchschnittsuser, der eher ans Abendessen als ans Updaten denkt, kann das gefährlich werden, da Sicherheitsupdates verpasst werden können. Vergewissern Sie sich idealerweise, ob Windows Systemupdates automatisch einspielt.
Dafür klicken Sie sich in den PC-Einstellungen zu „Update und Sicherheit“. Ist das Automatik-Update aktiv, brauchen Sie nichts weiter zu tun. Nach Updates wartet das System immer zwei Tage, bis der Rechner neu gestartet und alle Updates wirksam werden. Trotz erfolgtem Update ist Windows binnen dieser beiden Tage ungeschützt! Deshalb warten Sie bitte nach sicherheitsrelevanten Updates nicht auf den Auto-Neustart, sondern führen Sie den Neustart zeitnah selbst durch.
Wie werden Apps mit Updates versorgt?
Die App-Updates werden getrennt von den System-Updates verwaltet. Rufen Sie für die App-Updates den Windows-Store auf und klicken Sie oben auf Ihr Account-Symbol. Im Kontextmenü taucht nun „Einstellungen“ auf. Der erste Punkt ist gleich „App-Updates“; der Schieberegler sollte auf „Ein“ eingestellt sein. So brauchen Sie nicht mehr manuell zu prüfen und können Updates direkt einspielen.
Benachrichtigungen verwalten
Wenn eine neue E-Mail eingeht, wenn Kalendertermine anstehen oder Apps Informationen geben, erhalten Sie unter Windows 10 Benachrichtigungen. Nicht immer jedoch sind diese Benachrichtigungen für Fremdaugen bestimmt. Arbeiten Sie nicht gänzlich allein und möchten Sie nicht, dass Ihre Umgebung jede E-Mail mitbekommt, können Sie entsprechend konfigurieren.
Gehen Sie dafür in die Windows-Einstellungen, dort auf „System“, dann auf „Benachrichtigungen und Aktionen“. Wahlweise können Sie nun Benachrichtigungen gänzlich deaktivieren/ aktivieren oder unten bestimmen, welche Benachrichtigungen Sie wünschen.
Windows Firewall
Die Firewall schützt, aufs Wesentliche heruntergebrochen, vor Angriffen aus dem Web. Die Windows-Firewall ist per Default eingeschaltet. Kontrollieren können Sie dies durchs Navigieren zu Systemsteuerung\Alle Systemsteuerungselemente\Windows-Firewall.
Diese vorhandene Grundeinstellung sorgt dafür, dass die Firewall sämtliche unaufgefordert an Ihren Rechner gelangenden Datenpakete verwirft. Eine Ausnahmeliste sorgt dafür, dass eben doch Pakete durchgelassen werden können. Klicken Sie im eben erwähnten Dialog links auf „Eine App oder ein Feature durch die Windows-Firewall zulassen“ (oder geben Sie Systemsteuerung\Alle Systemsteuerungselemente\Windows-Firewall\Zugelassene Apps ein), können Sie zugelassene Apps und Features bestimmen.
Als erfahrener User können Sie im Firewall-Menü unter „Erweiterte Einstellungen“ entsprechende Anpassungen vornehmen. Sie können sowohl Regeln für einzelne Programme definieren als auch Verbindungssicherheitsregeln festlegen oder das Tun der Firewall überwachen.
Festplatten-Verschlüsselung mit Windows-eigenen Mitteln
Windows 10 kommt leider nicht in allen Versionen mit Verschlüsselungs-Bordmitteln daher. Lediglich in Windows 10 Pro, Education sowie Enterprise können Sie BitLocker als internen Datenverschlüssler nutzen. Verfügen Sie über eine der Versionen, so ist die Verschlüsselung kinderleicht eingerichtet:
Geben Sie „BitLocker“ in die Windows-Suche ein und wählen Sie den Eintrag „BitLocker verwalten“. Klicken Sie neben der entsprechenden Partition auf „BitLocker aktivieren“, können Sie das Verschlüsseln einrichten. Erhalten Sie hingegen die Fehlermeldung „BitLocker ohne kompatibles TMP zulassen“, verfügt Ihr Mainboard leider über keinen TMP-Chip und Sie verschlüsseln Ihre Festplatte über einen Umweg.
In dem Falle suchen Sie in der Windows-Suche den Begriff „Gruppenrichtlinien“. Klicken Sie auf den Eintrag „Gruppenrichtlinien bearbeiten“. Im sich nun öffnenden Fenster wählen Sie „Administrative Vorlagen“ – „Windows-Komponenten“ – „BitLocker-Laufwerksverschlüsselung“ – „Betriebssystemlaufwerke“. Wählen Sie im rechten Fenster „Zusätzliche Authentifizierung beim Start anfordern“ aus und klicken Sie den Link „Richtlinien bearbeiten“.
Nun sind Sie in der Verschlüsselungskonfiguration gelandet. Setzen Sie ein Häkchen bei „Aktiviert“. Bei „TMP-Start konfigurieren“ geben Sie „TMP nicht zulassen“ ein. Klicken Sie nun „übernehmen“ und „OK“. Dann klicken Sie erneut auf „BitLocker aktivieren“. Ihr Rechner wird überprüft und nach Abschluss werden Sie gefragt, ob Sie Ihren Rechner per USB-Stick oder Kennwort sperren möchten.
Wählen Sie abschließend aus, ob BitLocker die komplette Festplatte oder den restlichen freien Speicher verschlüsseln soll. Letzteres empfiehlt sich eigentlich nur, wenn Sie Windows 10 gerade frisch installiert haben. Ab jetzt bootet Ihr System nur dann, wenn Sie beim Starten Ihr Passwort oder den richtigen USB-Stick eingeben.
Ihren Wiederherstellungsschlüssel legt Windows in der hauseigenen Cloud ab. Möchten Sie das nicht, können Sie den Anweisungen in diesem Heise-Artikel folgen. Gehören Sie mit Ihrer Home-Version nicht zum Kreis derjenigen, die mit BitLocker verschlüsseln können, finden Sie unter anderem im PC Magazin verschiedene Alternativen zur Festplattenverschlüsselung mit BitLocker.
Privatsphäre unter Windows 10: Microsoft hört mit
Nie waren Datenschutz und Privatsphäre bei einem Betriebssystem derartig unter Beschuss geraten wie bei Windows 10. Kein Wunder: Microsoft möchte extrem viel von Ihnen wissen! In den Einstellungen lassen sich unter „Datenschutz“ immens viele Einstellungen vornehmen.
Der Baden-Württembergische Datenschutzbeauftragte hat für diese Privatsphäre-Einstellungen einen Best-Practice-Leitfaden entworfen. Diesen können Sie kostenfrei im PDF herunterladen und nach jedem größeren Windows-Update durchgehen.
Wenngleich Microsoft für das Frühjahr 2017 Optimierungen für die Datenschutzeinstellungen angekündigt hat, ist die EU längst nicht zufrieden damit. Microsoft scheint auch wenig motiviert zu sein, weniger Daten zu sammeln. Schließlich sind Nutzerdaten wertvoll, warum also aufhören? Hier kann es hilfreich sein, auf externe Tools zu setzen. Netzpolitik.org hat hier bereits geforscht und stellt in diesem Beitrag verschiedene Tools vor, die die Privatsphäre unter Windows 10 deutlich optimieren.
Quasselstrippe Cortana deaktivieren
Cortana wird Ihnen als persönliche Sprachassistentin vorgestellt. Tatsächlich kann Cortana Ihnen einiges abnehmen. Unter anderem sind das sehr viele persönliche Daten, die die Sprachsteuerung munter an Microsoft weiterplappert. Das eben erwähnte PDF des Baden-Württembergischen Datenschutzbeauftragten geht bereits auf Cortana ein, jedoch können Sie die Sprachsteuerung unter den unterschiedlichen Windows-Versionen auf verschiedene Art deaktivieren.
Unter Windows 10 Home starten Sie mit „regedit.exe“ den Registry-Editor. Dann navigieren Sie zu „HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows“. Falls noch nicht vorhanden, erstellen Sie darunter bitte den Schlüssel „Windows Search“. Nun legen Sie dafür den DWORD-Wert „AllowCortana“ an. Per Default besitzt dieser bereits den passenden Wert „0“ für „deaktiviert“. Nach einem Neustart wird die Änderung wirksam.
Unter Windows 10 Pro und Enterprise starten Sie bitte den Gruppenrichtlinien-Editor (gpedit.msc). Klicken Sie sich durch zu „Computerkonfiguration“ – „Administrative Vorlagen“ – „Windows-Komponenten“ – „Suche“. Doppelklicken Sie bitte rechts den Eintrag „Cortana zulassen“. Im sich nun öffnenden Dialog wählen Sie „Deaktiviert“ aus.
Microsoft Windows 10 sauber, schnell & sicher
Microsofts Stärke ist es, Menschen, die weniger versiert sind und sich eher in Office-Anwendungen oder beim Browsen wiederfinden, ein Betriebssystem zu geben. Leider mistet sich dieses Betriebssystem recht flott voll, Microsoft möchte seinen Usern vielfach das Denken abnehmen und gerne noch zahlreiche persönliche Daten sammeln. Hier müssen Anpassungen her!
Diese Anpassungen, gerade im Bereich Datenschutz und Privatsphäre, sind so vielfältig, dass schon mal Stunden vergehen können, bis Sie sich halbwegs sicher fühlen. Dennoch bringt Windows 10 viele Bordmittel mit – in der Home-Version jedoch kommen Sie zum Verschlüsseln nicht an externen Tools vorbei. Das Patch-Management läuft hingegen unter Windows 10 gut.
Das große Problem von Windows 10 liegt tatsächlich im Datenschutz. Während Sie mit aktiviertem Defender sicher unterwegs sind, quasselt Cortana fleißig an Microsoft und Sie haben viel, was Sie einstellen müssen. Wie bereits unter Windows 8 gilt also: Halten Sie die Augen insbesondere nach Datenschutz-Vergehen offen, sensibilisieren Sie sich für die Thematik. Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass dieses Windows-System sehr überwachungsfreudig ist, können Sie mit dem OS gut, aber nie ganz unbeobachtet agieren.
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