Bedrohungslage

Fake-Anruf: Was tun bei einem unerwünschten Anruf?

26. April 2024 von Juliane Groß

Fake-Anruf Spam-Anruf
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In einer Zeit, in der betrügerische Aktivitäten zunehmen, stellen Fake-Anrufe ein weit verbreitetes Ärgernis dar. Von lästigen bis hin zu gefährlichen Anrufen reicht die Bandbreite unerwünschter Kontakte. Diese Betrüger bedienen sich nicht nur des traditionellen Telefonnetzes, sondern nutzen auch moderne Kommunikationsdienste wie WhatsApp, Telegram und andere.

Es ist entscheidend, Maßnahmen zu kennen, um sich gegen diese unerwünschten Anrufe zu schützen. Im Rahmen dieses Blogbeitrags werden wir praktische Tipps zur Bewältigung von Fake-Anrufen erläutern und unsere Best-Practice-Empfehlungen mit Ihnen teilen.

 

Call-ID-Spoofing: Die manipulierte Nummernanzeige

Call-ID-Spoofing
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Call-ID-Spoofing ist eine Technik, bei der ein Anrufer die Anrufer-ID (Caller-ID) manipuliert, um eine falsche Identität oder Nummer anzuzeigen. Dabei kann der Anrufer vorgeben, von einer vertrauenswürdigen oder bekannten Quelle anzurufen, um das Vertrauen des Angerufenen zu gewinnen oder ihn zu täuschen. Diese Technik wird häufig von Betrügern verwendet, um ihre wahre Identität zu verschleiern und ihre Opfer dazu zu bringen, Anrufe anzunehmen, die sie sonst ignorieren würden.

 

Welche Gefahren birgt „Call-ID-Spoofing“?

Call-ID-Spoofing birgt verschiedene Gefahren, darunter:

  • Identitätsdiebstahl: Durch Manipulation der Anrufer-ID können Betrüger vorgeben, von legitimen Unternehmen oder Behörden anzurufen, um persönliche Informationen wie Passwörter, Sozialversicherungsnummern oder Bankdaten zu stehlen.
  • Phishing: Betrüger können gefälschte Anrufe tätigen, die vorgeben, von vertrauenswürdigen Quellen wie Banken oder Regierungsbehörden zu stammen, und die Opfer dazu verleiten, sensible Informationen preiszugeben oder auf betrügerische Links zu klicken.
  • Betrug und Erpressung: Durch Manipulation der Anrufer-ID können Betrüger falsche Geschichten erfinden oder Bedrohungen aussprechen, um ihre Opfer zur Zahlung von Geld zu zwingen oder andere Handlungen zu vollziehen, die zu ihrem eigenen Schaden führen.
  • Social Engineering: Betrüger können die Anrufer-ID manipulieren, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen und sie dazu zu bringen, Handlungen auszuführen, die sie normalerweise nicht tun würden, wie beispielsweise das Weitergeben von sensiblen Informationen oder das Installieren von schädlicher Software auf ihren Geräten.
  • Störung von Diensten: In einigen Fällen kann Call-ID-Spoofing auch dazu verwendet werden, legitime Dienste oder Organisationen zu stören, indem gefälschte Anrufe getätigt werden, die den Ruf oder die Glaubwürdigkeit dieser Organisationen beeinträchtigen.

Insgesamt kann Call-ID-Spoofing erhebliche finanzielle Verluste verursachen, die Sicherheit und Privatsphäre der Betroffenen gefährden und das Vertrauen in Kommunikationssysteme beeinträchtigen.

Voice Cloning: Der klassische Fake-Anruf übers Telefon mit KI-Einsatz

Das Telefon einer Frau klingelt, und am anderen Ende scheint ihre eigene Tochter zu sein – zumindest suggeriert dies die bekannte Stimme. Unter Tränen berichtet sie von einem schrecklichen Vorfall, bei dem sie angeblich einem kleinen Mädchen das Leben genommen hat, indem sie ihm die Vorfahrt genommen hat.

Die Frau wird dann an einen vermeintlichen Polizisten weitergeleitet, der erklärt, dass die Tochter in Untersuchungshaft bleiben müsse, da ihr Fahrerflucht vorgeworfen werde. Der angebliche Beamte versichert der besorgten Mutter, dass ihre Tochter gegen Kaution freikommen könne, wenn sie die geforderte Summe beim Amtsgericht hinterlege.

Später stellt sich heraus, dass die gesamte Geschichte eine Erfindung ist. Die Tochter war in keinen Unfall verwickelt. Betrüger hatten es auf das Geld der Mutter abgesehen, so eine wahre Geschichte, die von der „Berliner Zeitung“ berichtet wurde.

Das Vorgehend den Betrügern beim Voice Cloning

Kriminelle können heutzutage leicht an die Stimme einer Person gelangen, was wenig überraschend ist. Dies geschieht beispielsweise über soziale Medienplattformen wie TikTok, YouTube, Facebook und Instagram, wo Nutzer entsprechende Videos teilen. Zusätzlich erhalten Angreifer im Darknet Informationen über ihre Opfer, wie Telefonnummern, und können über bestimmte Programme persönliche Profile erstellen.

Dies ermöglicht es den Kriminellen, gezielt Opfer auszuwählen und sich optimal auf die Angriffe vorzubereiten. Betrugsversuche mithilfe von KI nehmen zu, und Technologien wie Deepfakes und Voice Cloning werden laut FBI und verschiedenen Verbraucherschutzorganisationen immer häufiger für Erpressung genutzt. Kriminelle nutzen den abgewandelten „Großeltern-Betrug“ mit hochentwickelte Social-Engineering-Angriffe ebenfalls auch gegen Unternehmen.

 

Spam-Anruf: Wie man mit Fake-Anrufen umgeht!

In einem Moment der Überraschung kann die vorgegaukelte Geschichte je nach Situation einem selbst aus dem Konzept bringen. Es ist jedoch entscheidend, einen klaren Kopf zu bewahren und die folgenden Aspekte zu berücksichtigen:

1. Identität des Anrufers feststellen

Die Erkennung einer KI-generierten Stimme stellt technisch für uns am Telefon eine Herausforderung dar. Dennoch können Lücken in der Konversation oder Unnatürlichkeiten im Dialog Hinweise darauf geben, dass die Stimme künstlich erstellt worden ist.

Als zusätzliche und auschlaggebende Sicherheitsmaßnahme empfiehlt es sich, ein geheimes Codewort mit den Familienmitgliedern zu vereinbaren, das bei verdächtigen Anrufen abgefragt werden kann, um die Identität zu verifizieren.

Diese Vorgehensweise half auch der Frau, über die die „Berliner Zeitung“ berichtete, einen vermeintlichen Betrugsversuch zu erkennen. Sie stellte ihrer vermeintlichen Tochter am Telefon eine Frage, die nur die echte Tochter beantworten konnte; den Namen ihres ersten Zwergkaninchens. Als keine Antwort kam, wusste die Frau, dass sie das Gespräch beenden konnte und dass es sich hier um Betrug handelt.

2. Vorsicht bei Werbeanrufen: Auflegen oder nicht antworten!

Die einfachste Reaktion auf einen verdächtigen Anruf ist oft, einfach aufzulegen oder den Anruf unbeantwortet zu lassen. Werbeanrufe können nur mit Ihrer eindeutigen Einwilligung zu Werbezwecken durchgeführt werden, so zumindest die Theorie. Ebenfalls können Sie falls eine Einwilligung vorhanden ist, diese jederzeit formlos widerrufen.

Wenn die Nummer unbekannt ist oder wenn der Anruf verdächtig erscheint, ist es am besten, keine persönlichen Informationen preiszugeben und einfach den Kontakt und somit den Anruf zu beenden.

3. Spam-Nummer blockieren

Wenn Sie wiederholt Anrufe von einer bestimmten Nummer erhalten, die als betrügerisch identifiziert wurde, können Sie die Nummer über Ihr Telefonsystem oder Smartphone sperren und somit blockieren. Auf diese Weise wird verhindert, dass weitere wiederholte Anrufe von dieser Telefonnummer zu Ihnen durchkommen.

4. Spam-Anrufe melden

Viele Länder haben spezielle Stellen oder Organisationen, an die betrügerische Anrufe gemeldet werden können. Indem Sie solche Anrufe melden, helfen Sie dabei, andere vor ähnlichen betrügerischen Aktivitäten zu schützen.

Sie haben einen unerwünschten Anruf erhalten? Notiere möglichst alle bekannten Informationen: Datum, Telefonnummer, Namen der Firma und des Anrufers, das beim Telefonat beworbene Produkt. Melden Sie diese Informationen an die Bundesnetzagentur. Sie können über dies über das Online-Formular der Bundesnetzagentur oder per E-Mail an tun. Die Bundesnetzagentur kann Rufnummern abschalten und Bußgelder verhängen, wenn Firmen unerlaubt am Telefon werben.

Zudem werden diese Datenbanken genutzt, um Spam-Anrufe auf Telefon oder Smartphone über das System oder eine spezielle App im Vorfeld zu identifizieren, als betrügerische Telefonanruf zu entlarven und Sie zu warnen.

5. Anbieter kontaktieren und Verwendung spezieller Apps

Wenn Sie mit betrügerischen Anrufen konfrontiert sind, kann Ihr Mobilfunkanbieter oder Telefonunternehmen Ihnen möglicherweise auch dabei helfen, eine Liste von blockierten Nummern zu führen oder Ihnen spezielle Apps oder Dienste anzubieten, die betrügerische Anrufe erkennen und blockieren können. Darüber hinaus bieten einige Unternehmen auch zusätzliche Sicherheitsfunktionen wie Anrufüberprüfung oder Identitätsbestätigung an, um Ihnen dabei zu helfen, sich vor betrügerischen Anrufen zu schützen. Es ist ratsam, sich über diese Optionen zu informieren und sie gegebenenfalls zu nutzen, um Ihre Sicherheit und Privatsphäre zu gewährleisten.

Ebenfalls gibt folgende Internetseite, bei denen Sie sich über Ihren Anrufen informieren können:

  • cleverdialer.de
  • tellows.de

Insgesamt ist es wichtig, bei solchen Anrufen vorsichtig zu sein und keine persönlichen Informationen preiszugeben, wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten.

6. Vertrag geschlossen? Widerrufen Sie diesen unverzüglich!

Nach einem am Telefon abgeschlossenen Vertrag haben Sie laut Gesetz das Recht, innerhalb einer bestimmten Frist von üblicherweise 14 Tagen zu widerrufen. Es ist ratsam, diesen Widerruf unverzüglich zu tätigen, um Ihre Rechte zu wahren. Bitte beachten Sie § 312g des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) für die genauen Widerrufsfristen und -bedingungen.

 

Fazit: Ruhe bewahren bei Fake-Anrufen!

Fake-Anrufe, insbesondere durch Techniken wie Call-ID-Spoofing und Voice Cloning, stellen eine zunehmende Bedrohung dar, die nicht nur lästig, sondern auch gefährlich sein kann. Die Bandbreite der Risiken reicht von Identitätsdiebstahl über Phishing bis hin zu Erpressung und Störung von Diensten. Um sich gegen diese Bedrohungen zu schützen, ist es entscheidend, sich der Gefahren bewusst zu sein und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Es ist wichtig, bei verdächtigen Anrufen einen klaren Kopf zu bewahren und die Identität des Anrufers kritisch zu prüfen. Das Vereinbaren eines geheimen Codeworts mit Familienmitgliedern kann dabei helfen, die Echtheit eines Anrufs zu verifizieren. Zusätzlich sollten keine persönlichen Informationen preisgegeben werden, und verdächtige Anrufe sollten umgehend gemeldet, blockiert und gegebenenfalls widerrufen werden.

Die Zusammenarbeit mit Mobilfunkanbietern und die Nutzung spezieller Apps zur Erkennung und Blockierung betrügerischer Anrufe können ebenfalls zur Sicherheit beitragen. Es ist ratsam, sich über diese Optionen zu informieren und diese gegebenenfalls zu nutzen, um die Privatsphäre zu wahren und finanzielle Verluste zu vermeiden.

Insgesamt ist Vorsicht geboten und die Einhaltung der genannten Maßnahmen kann dazu beitragen, sich wirksam gegen Fake-Anrufe zu schützen und deren negative Auswirkungen zu minimieren.

 

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